Metallbauermeister Sven Heinzelmann, Dachdeckermeister und Zimmerermeister Sönke Heinzelmann sowie Zimmerermeister Tobias Möws (von links) freuen sich über ihre bestandenen Prüfungen. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Handwerk: Betrieb ist mit dritter Generation gut aufgestellt

Oberndorf-Boll (sf). Optimistisch blickt die Zimmerei Heinzelmann mit drei frischgebackenen Meistern in die Zukunft. Bereits den zweiten Meistertitel hat Sönke Heinzelmann (25 Jahre) erworben.

Der jüngste Dachdeckermeister seiner Klasse ließ sich bei der Zimmerei Mäder in Trichtingen zum Zimmerer ausbilden und wechselte 2014 zur väterlichen Zimmerei in Boll. Im April 2015 legte er seine erste Meisterprüfung als Zimmerermeister bei der Bildungsakademie Rottweil ab und engagiert sich als Beisitzer in der Prüfungskommission, der auch sein Vater Ralf Heinzelmann als Lehrlingswart der Zimmererinnung angehört. Im Juli schloss der Junior bei der Bildungsakademie Singen seine zweite Meisterprüfung zum Dachdeckermeister ab. Dafür fertigte er innerhalb von 16 Stunden eine deutsch eingebundene, drei Ziegel breite Biberschwanz-Kehle mit Blecharbeiten an.

Sein Bruder Sven Heinzelmann (23 Jahre) absolvierte eine dreieinhalbjährige Ausbildung als Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik in der Oberndorfer Schlosserei von Eberhard Schmid, wo er insgesamt sechs Jahre beschäftigt war. Sein Meisterstück als Metallbauer bei der Bildungsakademie Singen war eine sogenannte "Ameise" – ein manueller Hubwagen inklusive Planung und Zeitkalkulation, der in 40 Stunden fertigzustellen war. Seine Fähigkeiten setzt der Jungmeister nun ebenfalls im Familienfachbetrieb ein.

Dritter im Bunde ist Tobias Möws (26 Jahre). Er ist seit Beginn seiner Ausbildung 2008 bei der Zimmerei Heinzelmann beschäftigt und legte nach knapp einjähriger Vollzeit-Meisterschule im April 2017 die Meisterprüfung im Zimmerer-Handwerk ab. Als Meisterstück war ein kleiner Dachstuhl anzufertigen.

Arbeitgeber Ralf Heinzelmann hat mitgefiebert

Mitgefiebert hat Arbeitgeber Ralf Heinzelmann bei allen dreien gleichermaßen, jetzt kann er die Jungmeister in Vollzeit im Betrieb einsetzen. "Anbieten können wir alles vom Dachstuhl über das Carport und den Stahlbalkon bis zur Altbausanierung", freut er sich. Aktuell erweitert er die Zimmerei mit dem Anbau einer Schlosserei und eines Materiallagers um 450 Quadratmeter, um auch den Bereich Metallbau von der Allmandstraße in die Härlestraße umzusiedeln. Mit den angemieteten Flächen umfasst der Betrieb 3500 Quadratmeter sowie 14 Mitarbeiter.

Im Herbst feiert die Zimmerei Heinzelmann, die 1987 von Alwin Heinzelmann gegründet und 2006 von Sohn Ralf Heinzelmann übernommen wurde, ihr 30-jähriges Betriebsbestehen. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch der jüngste Sohn Nils als Baublechner ganz in der handwerklichen Tradition der Familie steht.