Vertrauen schafft Verbindung, Vertrauen gibt Halt, Vertrauen schafft Verlässlichkeit – anschaulich wird dies über das Netzwerk, welches die Firmanwärter vor dem Altar aufbauen, verdeutlicht. Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Firmung: Seelsorgeeinheit lässt Jungen und Mädchen im Gottesdienst zu Wort kommen

Der Christkönigssonntag, der letzte Sonntag im Kirchenjahr, wird in allen Gemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Jugendsonntag gefeiert.

Von Claudia Holzer-Rohrer

Oberndorf. Jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren Glauben in ihrer Sprache, gemäß ihrer Persönlichkeitsstruktur, ihrem sozialen Umfeld und ihrer Denkweise zu benennen und zu bekennen – diese Idee steckt hinter der Feier des Jugendsonntags. Die Seelsorgeeinheit Oberndorf greift diesen Gedanken auf, indem in diesem Gottesdienst die Jugendlichen zu Wort kommen, die sich auf den Empfang des Sakraments der Firmung vorbereiten.

Sie stellen sich ihren Gemeinden vor, erzählen etwas über sich und gestalten die Liturgie ganz wesentlich mit. Und zwar mit Elementen, die ihnen vertraut sind, mit Worten, Sätzen und Gesten die ihren ganz persönlichen Alltag bestimmen, mit Inhalten, die sie ganz persönlich betreffen.

"Nicht von dieser Welt" – so das diesjährige Leitwort – "und doch mittendrin" gilt es sich im Leben und Glauben zu bewähren.

Im Vorwort zu diesem Thema heißt es: "Vor allem für die Jugendlichen ist es ein Balanceakt, Glaube und Alltag, Kirche und Welt zusammenzubringen".

Mit allen Macken und Träumen angenommen sein

Mit ihrer Firmdrehscheibe entschieden sich die Bochinger Firmanwärter für den Gottesdienstentwurf "Vertrauen" als grundlegende Eigenschaft, Erfahrungen zu machen, die durchs Leben tragen: akzeptiert und angenommen zu sein, so wie man ist, in den Höhen und Tiefen des Lebens, mit allen Macken und Träumen, mit seiner ganzen Geschichte.

Als Einstimmung wurde die Geschichte vom Seiltänzer gewählt, im Mittelpunkt stand die Schubkarre als Symbol dafür, dass "wir getragen werden durch die Schwierigkeiten des Lebens hindurch" – sinnbildlich über das dicke rote Seil, welches im Mittelgang der Kirche ausgelegt war. "Sich trauen, Zutrauen, Vertrauen" – auf dieser Grundlage ließ es sich dann auch ohne Angst in die Schubkarre steigen und über das Seil fahren. Vertrauen schafft Verbindung, Vertrauen gibt Halt, Vertrauen schafft Verlässlichkeit – anschaulich wurde dies verdeutlicht über das Netzwerk, welches die Firmanwärter vor dem Altar aufbauten.

Der Jugendsonntag ist aber auch gleichzeitig ein Bekenntnis der gesamten Gemeinde zur Jugend, was durch den Akt der "Rückenstärkung" zum Ausdruck kam.