Das "Buch der Erinnerungen". Foto: Schwarzwälder-Bote

Initiative "27. Januar" lädt alle Bürger ans Mahnmal "Buch der Erinnerungen" ein

Oberndorf. In diesem Jahr ist der Internationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus exakt der 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945.

Ein weiterer Jahrestag aus der Zeit des NS-Terrors ist der 18. Januar: Vor bereits 75 Jahren begannen die Mordaktionen an körperlich und geistig behinderten, an chronisch kranken und seelisch leidenden Menschen – verharmlost als "Euthanasie".

Aus Oberndorf fielen dieser Mordaktion 18 Männer, Frauen und Kinder zum Opfer, heißt es in einer Pressemitteilung.

Auch dieser Mitbürgern soll am Mahnmal "Buch der Erinnerung" gedacht werden. In der vergangenen Woche hat der Künstler Jürgen Knubben, der dieses Denkmal geschaffen hat, zusammen mit seinem Sohn Gabriel die Namen der 18 Toten nachgetragen.

Ermittelt hatte sie der ehemalige Bürgermeister Klaus Laufer, der bereits bei der Gedenkveranstaltung im vergangenen Jahr über die NS-Krankenmordaktion informiert und an ihre Oberndorfer Opfer erinnert hatte.

Diese 18 Oberndorfer haben wie all die anderen "Euthanasie"-Opfer nie ein würdiges Begräbnis erfahren. Ihre Körper wurden verbrannt, die Asche auf einen Haufen geworfen und verscharrt.

Am kommenden Gedenktag, Dienstag, 27. Januar, werden Pfarrer Albrecht Zepf von der katholischen Kirche und Dekan Ulrich Vallon vom evangelischen Dekanat eine ökumenische Totengedenkfeier abhalten, um den Ermordeten posthum die letzte Ehre zu erweisen. Zu dieser Feier, die um 16.30 Uhr am "Buch der Erinnerung" (Altoberndorf, Ende der Kienzlestraße) beginnt, lädt die Oberndorfer Initiative "27. Januar" alle Bürger ein.

Ins "Buch der Erinnerung" sind nun auch die Namen der Oberndorfer Juden eingetragen worden, die im Rahmen des Holocaust ermordet wurden.

Ein Gedenken für sie plant die Initiative "27. Januar" für den 16. April 2015, dem jüdischen Gedenktag an den Völkermord (Yom HaShoah).