Öko-Konto-Systems im Bochinger Ortschaftsrat vorgestellt

Von Claudia Holzer-Rohrer

Oberndorf-Bochingen. Die Vorstellung des Öko-Konto-Systems der Stadt Oberndorf stand im Fokus einer ausgedehnten Sitzung des Bochinger Ortschaftsrats, welche von vielen Detailinformationen – auch für die zahlreich anwesenden Zuhörer – geprägt war.

"Für jeden Eingriff in die Natur muss ein entsprechender Ausgleich erbracht werden", diese gesetzliche Vorschrift regelt ein funktionierendes Umwelt- und Ökosystem, welches bei der Ausweisung eines Baugebiets ins Ungleichgewicht fällt.

So fügte sich die "Vorstellung des neuen Öko-Konto-Systems der Stadt Oberndorf" durch Harald Ginter und Michael Lübke geradezu perfekt in die Tagesordnung ein. So habe die Stadt Oberndorf bereits 2003 dieses System eingeführt, welches nun modifiziert wurde indem die Ökoverordnung von 2010 zugrunde gelegt wurde.

Ginter stellte ein stimmiges Gesamtkonzept vor, verwies auf die Ziele, Vorteile und höhere Flexibilität. Da die Ausgleichsregelung einer klaren Definition unterliegt, müsse man "gesamtstädtisch denken", da bestimmte Maßnahmen in einem Stadtteil nicht unbedingt von diesem selbst ausgeglichen werden können. Der Flächenpool der Stadt Oberndorf betrage rund 100 Hektar. Momentan sind 13 Öko-Konto-Flächen ausgewiesen für Kompensationsmaßnahmen ganz unterschiedlicher Natur.

Fünf Maßnahmen

Dieses Naturschutzinstrument auf kommunaler Ebene greift im Bochinger Stadtteil ganz besonders, denn gemäß der von Ginter vorgelegten Dokumentation sind hier gleich fünf Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ausgewiesen: Saiblesee, Irslenbach-Rankäcker, Tälchen-Wanderhütte, Oberer Brühlbach und Unterer Brühlbach.

Da im Brühlbach viel Potenzial steckt fand eine direkte Zuordnung bereits 2012 statt. Als Voraussetzung für die Zuordnung der Öko-Punkte zu einem Baugebiet, müssen die Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt sein, so Ginter, der damit die Aktualität des Brühlbachs ansprach. Naturschutz nicht nur umsetzen, sondern in der Umsetzung erlebbar machen – das steckt in der Gesamtkonzeption, das wollen Ginter und Lübke transparent machen, wenn sie in allen Stadtteilen das System vorstellen. Sie wollen aber auch die Menschen sensibilisieren, Ideen und Vorschläge einzubringen.