Seit 50 Jahren hat Oberndorf eine Jugendwehr (oben). Das wird gefeiert. Mit Percussion par excellence umrahmt die Schlagzeuggruppe der Karg-Elert-Musikschule die Jubiläumsfeier (unten). Fotos: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Fallschirm und Festakt ins Jubiläumswochenende zum 50-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr

Von Sylvia Fahrland

Oberndorf. Spektakulärer Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Oberndorf: Mit einer Überraschung begann das Festwochenende am Freitagabend.

Stadtbrandmeister Dieter Flügge bat die Anwesenden zunächst vor das Feuerwehrgerätehaus. Dort lüftete er das gut gehütete Geheimnis und kündigte ein Flugzeug an. Vier Fallschirmspringer des Fürstenberg Fallschirm-Teams aus Villingen-Schwenningen führten, moderiert von ihrem Teammitglied Florian Hör, einen Absprung aus 1500 Metern Höhe aus und überbrachten die Fahne des Deutschen Feuerwehrverbandes. Nach der Übergabe an die Verantwortlichen der Feuerwehr füllten die geladenen Gäste mit ihren Gastgebern beim Festakt das Foyer der Neckarhalle. Hans-Jörg Rapp übernahm die Moderation, bedankte sich bei allen Sponsoren, die das Festwochenende unterstützt haben, und begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus Lokalpolitik und Feuerwehrwesen. Ein besonderer Gruß galt der Jugendfeuerwehr mit Jugendleiterin Caterina Spedicato und den Stellvertretern Daniel Pineda und Manuel Suhr sowie den Gründungsmitgliedern, die mit ihrem Eintritt die Bildung der Jugendfeuerwehr Oberndorf am 21. April 1965 überhaupt erst ermöglicht hatten.

Mit Stolz blickte Stadtbrandmeister Dieter Flügge, selbst ein Mann der ersten Stunde, in seiner Festrede auf diese Zeit zurück. Er wünsche sich eine erfolgreiche Fortschreibung der Erfolgsstory "Jugendfeuerwehr" mit innovativen Ideen, auch wenn sich das Ehrenamt im Demografie- und Gesellschaftswandel und bei zunehmender Konkurrenz anderer Freizeitangebote großen Herausforderungen stellen müsse.

Wie ein roter Faden zog sich das Thema "Kameradschaft" durch die weiteren Ansprachen und Grußworte. "Wenn die Arbeit in der Jugendfeuerwehr stimmt, entstehen Kameradschaften bis zum Lebensende", so Kreisbrandmeister Mario Rumpf.

Kreisverbandsvorsitzender Bernhard Schönemann sprach von der geschichtlichen Entwicklung der ersten Jugendfeuerwehren in Deutschland, zu denen neben Oberndorf auch Rottweil gehörte, und vom Faktor Mensch, ohne den Ausbildung und Einsatz in der Feuerwehr nicht möglich wären. "Wir sollten vom Gemeinschaftserlebnis, von unserer persönlichen Zufriedenheit und von dem Kick erzählen, den wir immer wieder erleben", appellierte er in Sachen Nachwuchsrekrutierung an die Anwesenden. Kreisjugendwart Benjamin Grünheit wünschte den Jugendlichen Spaß und Freude am Jugendfeuerwehrdienst und ermunterte sie dazu, mit ihrer Treue zum Feuerwehrwesen die Zukunft der aktiven Wehr weiterhin zu sichern.

Bürgermeister Hermann Acker lobte die Nachwuchsarbeit zum Wohle der Stadt und dankte sowohl den Jugendleitern für ihre Arbeit und ihre Vorbildfunktion als auch den Eltern für die Förderung des Gemeinschaftssinns, indem sie ihre Kinder der Jugendfeuerwehr anvertrauten.

Mit Blick auf die originelle Girlande aus Feuerwehrschläuchen ums Rednerpult würdigte Stadtjugendwart Siegmar Brückner die hervorragende Gestaltung des Festaktes. Er punktete mit der kürzesten Rede sowie einer originellen Geburtstagskarte und ließ wissen, dass neben den Jugendabteilungen der anderen Teilorte nun auch die Abteilung Boll beabsichtige, bald eine Jugendfeuerwehr aufzustellen.

In Anerkennung seiner Verdienste bei der Aufbauarbeit als erster Jugendwart der Jugendfeuerwehr Oberndorf wurde Brandmeister Hans Kurz von Dieter Flügge mit einem Aufenthalt im Feuerwehrheim am Titisee beschenkt.

Mit Percussion par excellence wurde die Veranstaltung von der Schlagzeuggruppe der Karg-Elert-Musikschule unter der Leitung von Alexander Saur musikalisch umrahmt. Beim anschließenden Stehempfang konnten Gäste aus Nah und Fern Erinnerungen austauschen. Zudem hatten alle von Jugend- bis Alterswehr die Chance, sich an der großen Bilderwand auf Fotos aus den vergangenen 50 Jahren wiederzufinden.