"Bürger für Bochingen" arbeiten an zwölf Projekten / "Generationenbrücke" hat sich etabliert

Von Claudia Holzer-Rohrer

Oberndorf-Bochingen. Zwei Jahre nach der Gründung kann der Verein "Bürger für Bochingen" mit jeder Menge Aktivitäten und Projekten aufwarten, die weder von der Verwaltung getragen noch von den Vereinen in Eigenregie hätten realisiert werden können. Dies wurde bei der Hauptversammlung klar.

An zwölf Projekten wurde im vergangenen Jahr gearbeitet. "Traditionen aufleben lassen – Brauchtum bewahren" ist eine der Zielformulierungen in den Vereinsrichtlinien. Etabliert hat sich die "Generationenbrücke" – ein soziales Projekt, das von 20 aktiven Mitgliedern getragen wird. Jeden dritten Mittwoch im Monat findet ein Bürgertreff statt, wobei Astrid Peters die Organisation übernimmt. In enger Verbindung steht man mit dem Kreissozialamt, wo man ideelle als auch praktische Unterstützung findet. Schüler mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche werden durch ein kompetentes Mitglied, das zwei Wochenstunden in den schulischen Alltag der Gutenbergschule einbringt, gefördert.

Unter der Leitung von Stadtarchivar Andreas Kussmann-Hochhalter arbeiten neun Personen an einem Dorfgeschichtsbuch, in dem auch Zeitzeugen zu Wort kommen werden. "Super Stimmung, tolles Fest, gute Werbung für den Verein weit über die Dorfgrenzen hinaus und Grundlage der Projektfinanzierung" – so die Bewertung des Biergartenfestes durch den Vorsitzenden Werner Schneider. Ein Kraftakt sei die Organisation und Durchführung jedoch auch gewesen, wobei man an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gestoßen sei. Der Verein stehe in diesem Jahr als Veranstalter nicht zur Verfügung.

Als "gesunde Mischung" stufte er das Mitgliederpotenzial ein, das sich einbringt, unterstützt von zahlreichen Nichtmitgliedern.

Ortsvorsteher Martin Karsten informierte über die jüngste Entscheidung, dass die Stadt, Ortsverwaltung Bochingen, als Ausrichter des Biergartenfestes auftrete – laut einstimmigem Beschluss des Ortschaftsrats.

Gewinn für gemeinnützige Zwecke

Die Vereine werden – wenn gewünscht – mit einbezogen. Der Gewinn werde als Sondervermögen für Bochingen gebucht und ausschließlich für bürgerschaftliche oder gemeinnützige Zwecke verwendet. Karsten verwies ausdrücklich darauf, dass dies eine einmalige Entscheidung darstelle, um "das Highlight nicht kurzfristig aufzugeben oder in reduzierter Form anzubieten, zumal die Vorbereitungen längst angelaufen waren."

Wahlen standen auch noch an: Reinhard Schlüter bleibt stellvertretender Vorsitzender, auch Martin Karsten stellte sich als Beisitzer zur Wiederwahl. Sonja Gaberle, die für diesen Abend noch eine Bildpräsentation vorbereitet hatte, schied als Schriftführerin aus. Aus der Versammlung konnte dieses Amt nicht neu besetzt werden, doch man zeigte sich zuversichtlich, dass im Laufe der nächsten Wochen die Nachfolge geregelt werden kann.