Dieses Motiv ziert die diesjährige Osterkerze der Seelsorgeeinheit. Foto: Schwarzwälder-Bote

Motiv der Osterkerze der Seelsorgeinheit stammt aus der Feder von Monika Bartholome

Von Claudia Holzer-Rohrer Oberndorf. Die Seelsorgeeinheit Oberndorf übernimmt für die diesjährige Osterkerze das Logo des neuen Gebet-und Gesangbuches der katholischen Christen in Deutschland.

"Wir können daran nicht einfach vorbeigehen" – sagt Pfarrer Albrecht Zepf, spricht man ihn auf das Motiv der Osterkerze an. Gemeint ist die schlichte, zeitlose Zeichnung von Monika Bartholome, die mit wenigen Strichen und Linien dem Betrachter viel Raum lässt für eigene Ideen, Interpretationen und persönliche Weiterentwicklung. Drei geschwungene Linien – Symbol für die Dreifaltigkeit oder Form des Kreuzes? Christus ausgespannt am Kreuz oder der Auferstandene? Jesus, der mit offenen Armen empfängt und einlädt oder in der Haltung des Segnenden? Oder einfach nur Wege, die sich zu einem Zentrum verbinden, zu einem Ort der Begegnung, so wie es eben im Kirchenraum möglich ist? Könnte der Mittelpunkt nicht auch Lebensraum sein, den Gott den Menschen einräumt, erzeugt durch weiche Wellen von drei Seiten, die nicht drücken, sondern tragen, weil Gott uns trägt?

Das Schaffen der Kölner Künstlerin zielt auf die Mehrdeutigkeit, sie will zum Denken anregen und wünscht sich, dass "ihre Zeichnungen öffnen, tragen und stützen, dass sie etwas in Schwingung bringen". Bartholome spricht davon, dass die Facetten des Lebens sie beim Zeichnen getragen hätten, dass sie sich vorstellte, in welcher Lebensphase sich ein Mensch befinden könnte, der das "Gotteslob" in die Hand nehme und das Logo betrachte.

Auf diese Weise können sich Lebenssituationen in den Interpretationen widerspiegeln: So ändere sich die Bedeutung von abfallenden Linien in Zeiten der Trauer und Belastung, so könnten aufsteigende Linien zur Quelle von Kraft und Hoffnung werden.

Pfarrer Zepf spricht von der Reduzierung auf das Wesentliche, von Kunst, die nicht Zierrat, sondern Schlüssel sei, Empfindungen auslöse und Sehnsüchte bediene. Er beschreibt das Logo als "Ganzes im Fragment" (Quelle: Hans Urs von Balthasar/Schweizer Theologe), da der Betrachter den Rest vervollständigend hinzufügt, gemäß dem Grundsatz: "Der Blick auf das Fragment lässt immer die Ganzheit suchen".

Wie gewohnt, hat Hanns Hardtmann die Osterkerzen für die Gemeinden der Seelsorgeeinheit bemalt, wobei der Farbkombination grün/gelb keine besondere Bedeutung zukommt. Das Jahresthema "So viel ich brauche" sowie die Jahreszahl vervollständigen die Schlichtheit der Osterkerze.