Am 5. Juli wird in Oberndorf der Bürgermeister gewählt. Foto: Archiv

Vor der Bürgermeisterwahl in Oberndorf am 5. Juli stellen wir den drei Kandidaten täglich eine Frage.

Oberndorf - Eine Frage. Drei Kandidaten. Drei Antworten. Vor der Bürgermeisterwahl in Oberndorf am 5. Juli stellen wir den drei Kandidaten täglich drei Fragen. Die Antworten finden Sie unten

Frage vom 1. Juli: von Wolfgang Hauser, diplomierter Bankbetriebswirt, CDU-Mitglied

Eine wichtige Frage ist die Leitungsfreistellung für die Kindergartenleitungen. Oberndorf ist hier im Kreis Rottweil Diaspora. In einer Zeit, in der die Kindergartenleiter mit immer mehr durch Organisation, Aufgaben durch veränderte Betriebsformen, Personalführung und vielen Verwaltungsaufgaben belastet werden, gibt es immer noch keine Freistellung für die Leiterinnen. Wie wollen Sie hier den geänderten Bedingungen entgegentreten und so den Leitern den Einklang in beruflicher Erfüllung ermöglichen? Für die Erzieherinnen kommt erst das Kind, dann die Verwaltung. Dies ist jedoch zur Zeit nur möglich, wenn man sich vor allem außerhalb der vorgegebenen Arbeitszeit damit beschäftigt.

Hermann Acker:

Als Mitglied des Kommunalen Arbeitgeberverbandes setzen wir die von den Tarifpartnern ausgehandelten Tarifverträge in allen unseren Verwaltungsbereichen und Einrichtungen vollinhaltlich um. Nachdem der Schlichterspruch in der vergangenen Woche noch keine Zustimmung gefunden hat, bleiben die weiteren Verhandlungen abzuwarten. Danach offen gebliebene Fragen werden wir dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderates darstellen und zur weiteren Entscheidung vorlegen.  

Hans-Joachim Thiemann:

Der Kindergartenbetrieb hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend von einer Betreuungseinrichtung zu einer wichtigen und wertvollen Bildungseinrichtung gewandelt. Die Anforderungen an das Personal werden, wie ich aus dem familiären Umfeld weiß, immer größer. Es bedarf entsprechend einer auch zeitlich sichergestellten Organisation und Vorbereitung des Kindergartenalltags, so dass aus meiner Sicht eine Freistellung, ab einer gewissen Größenordnung, zwingend erforderlich ist. Da diese gesetzlich derzeit in Baden-Württemberg nicht geregelt ist, muss auch in Oberndorf hierzu eine Diskussion geführt werden. Da ich keine Informationen über Kinderzahl, Gruppenzahl, Mitarbeiteranzahl der Kindergärten habe, möchte ich zum heutigen Zeitpunkt nur soviel dazu sagen, dass bei mehreren Gruppen auf jeden Fall eine Freistellung, in welchem Umfang auch immer, erfolgen sollte.

Roland Biswurm:

Das ist nun wieder so eine Verwaltungsblabla-Frage. Wenn wir immer mehr Verwaltung haben wollen, müssen natürlich Ressourcen bereit- und freigestellt werden. Dann werden Hort-Leiterinnen zu  Hort-Managerinnen und müssen, wie der  bisherige Amtsinhaber, Verwaltungsfachkräfte sein, die aber vom eigentlichen  Metier, nicht mehr viel zu verstehen brauchen. Das haben wir bereits jetzt in den Funkhäusern und Theatern und auch hier in Oberndorf ist dies so zu beobachten. Wer einer Kommune vorsteht, muss wissen, für welchen Ort er Verantwortung trägt, muss die Geschichte kennen und eine Idee von dieser und für diese Stadt haben. Das ist hier seit Jahrzehnten nicht (mehr?) zu sehen. Wer also einen Kindergarten (ein Theater, eine Kommune) leitet, muss ein guter Hirt sein, eine charismatische Führungsperson mit Vorbildfunktion und Perspektiven und erst in zweiter Linie Verwaltungsfachwirt.