Heimatgeschichte: Sammler präsentiert historische Postkarten von Oberndorf auf dem Weihnachtsmarkt

Der Oberndorfer Postkartensammler Carsten Kohlmann kann wieder mit neuen Stücken aufwarten. Erstmals sind auch Narrenfiguren zu sehen.

Oberndorf. Carsten Kohlmann, Stadtarchivar von Schramberg, hatte bereits bei "Advent im Museum" drei neue Postkarten mit Motiven der Neckarstadt aus seiner Serie "Neue Postkarten für Oberndorf am Neckar" präsentiert.

Jedes Jahr wählt Kohlmann drei Karten aus seiner umfangreichen Sammlung aus und zeigt diese der Öffentlichkeit. An diesem Wochenende wird er mit seinen "Schätzen" auch beim Weihnachtsmarkt vertreten sein. Und dieses Mal hat er einen ganz besonderen Schatz im Gepäck: den Druck eines Aquarells, das die Oberndorfer Narren zeigt, gemalt vom Deißlinger Künstler Arben Ferhati.

Die Aquarelle des Künstlers sind derzeit in der Kirchtorstraße ausgestellt. Dem Postkartensammler gefiel das Motiv der Narren so sehr, dass er das Aquarell erstand und letztendlich für die Postkarten-Serie nachdrucken ließ.

Kohlmann nahm mit dem Künstler Kontakt auf und erfuhr, dass dieser aus Albanien stammt, schon seit 25 Jahren in Deutschland lebt und zu Oberndorf einen besonderen Bezug hat. Durch eine Bekannte lernte er die Oberndorfer Fasnet kennen und schätzen. "Es ist das erste Motiv dieser Postkarten-Serie, das kein Gebäude oder Straßenzug darstellt. Ich finde es sehr schön und auch passend, da der Narrentag in Rottweil bevorsteht", so Kohlmann, der selbst seit sieben Jahren aktiver Schantle ist.

Die zwei anderen Postkarten, die Kohlmann aus seiner Sammlung nachdrucken ließ, zeigen das ehemalige Augustinerkloster um 1817, sechs Jahre nachdem es als Königlich-Württembergische-Gewehrfabrik zweckentfremdet wurde. "Es gibt nicht sehr viele bildliche Darstellungen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts", sagt Kohlmann zu dieser Postkarte.

Ihm gefalle auch der Park um das Kloster, der darauf abgebildet ist. Vielleicht sei dies eine Inspiration für die Gestaltung des Talplatzes. Schließlich gab es damals um das Kloster und in der Stadt viele Grünflächen, so Kohlmann.

Sogar der Neckar ist auf der Abbildung noch unbegradigt und im ursprünglichen Zustand zu sehen. Die Brücke im Hintergrund wurde 1660 gebaut und gehörte zu einer der ältesten Neckarbrücken, so der Historiker. Im Zuge der Flussbegradigung wurde diese dann entfernt.

Die dritte Postkarte ist farbenfroh und zeigt mehrere Stadtmotive, umrankt von Blumen. Zum Beispiel sieht man darauf den früheren Marktplatz vor dem alten Rathaus. Sie entstand um 1900.

Kohlmann freut sich auf zahlreiche Besucher an seinem Stand und erzählt gerne mehr zur Geschichte der Karten. Diese können auch erworben werden.