Die Anlage Hochkönigsburg war eines der Ausflugsziele der Bürger für Bürger. Foto: Weber Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausfahrt: Bürger für Bürger sind im Elsass unterwegs / Dankeschön an die Partner

Oberndorf (wak). Die interne Ausfahrt der Aktion Bürger für Bürger ins Elsass sollte ein Dankeschön an die Partner sein, die viel zum Erfolg der Gruppe beitragen.

Das erste Ziel war die mächtige Anlage Hochkönigsburg, nahe Sélestat, die schon von weitem einen imposanten Anblick bot. Mit Burgführer Stéphane Mannheim begab sich die Gruppe auf einen Rundgang durch das Mittelalter.

Wenn auch diese Burganlage auf die Zeit Karls des Großen zurückgeht, in ihrer heutigen Form wurde sie am 13. Mai 1908 eingeweiht. Stéphane Mannheim fasste die wichtigsten Besitzer kurz zusammen: Staufer, Habsburger, Hohenzollern. Er ging auch auf den schicksalhaften Wechsel der Zugehörigkeit zu Frankreich oder Deutschland ein. Nach dem Krieg 1870/71 wurde das Elsass wieder deutsch und die Stadt Schlettstadt schenkte dem Kaiser die damalige Ruine.

Architekt Bodo Ebhardt erhält den Auftrag

Unter Kaiser Wilhelm II. erhielt der Architekt Bodo Ebhardt den Auftrag, diesen Wehrbau zu rekonstruieren und wieder bewohnbar zu machen.

Er stützte sich bei seiner Arbeit auf Fotos mittelalterlicher Bauten aus ganz Europa, die er selbst machte oder anfertigen ließ. Somit wurden allzu schwerwiegende Rekonstruktionsfehler vermieden.

Aus manchen Turmfenstern hatte man eine fantastische Sicht über das Rheintal oder die Vogesen. Mit dem Bau einer Windmühle auf der Anlage Hochkönigsburg siegte dann aber Herrscherwille über Geschichtstreue.

Über den reizenden Ort Kintzheim (entstanden aus Königsheim) und die Autobahn erreichte die Gruppe Straßburg und damit das zweite große Ziel des Tages. Nach dem Mittagessen in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants traf sich die Gruppe am Münster wieder, um mit einem kleinen Zug (Petit train touristique) die Stadt auf bequeme Weise zu erkunden.

Vorbei am Haus Kammerzell, über den Gutenbergplatz, durch die Rue des serruriers (Schlosserstraße), das Thomasviertel, Petite France (Kleinfrankreich), vorbei an der Ritterkommende und durch das Viertel der "gedeckten Brücken" ging die Fahrt.

Besonders wurde auf die Kirche St. Nikolaus hingewiesen, denn dort wurden Elly Knapp und Theodor Heuss am 11. April 1908 von Albert Schweitzer, einem Vertrauten der Braut und Pfarrer an dieser Kirche, getraut. Nach einem letzten Blick auf das Münster mit seinem überreichen Figurenschmuck ging es durch die abendliche Dämmerung wieder nach Oberndorf zu einer gemütlichen Schlusseinkehr.