Besinnliches: Beim Christbaumsingen wird aufmerksam nach vorne geblickt

Das Christbaumsingen am Ende der Weihnachtszeit ist seit der Gründung der Seelsorgeeinheit nicht nur zu einer lieb gewordenen Tradition geworden.

Oberndorf. Diese Versammlung der Menschen aus den acht Gemeinden vor Krippe und Christbaum ist kein sehnsüchtig-nostalgischer Rückblick, sondern eine Standortbestimmung im Glauben.

Gut besucht war die katholische Stadtkirche St. Michael in dieser Stunde des Innehaltens und Nachspürens. "Wir wollen aufnehmen, was uns die Botschaft der Weihnacht als Aufgabe gestellt hat", so Pastoralreferentin Helga Dlugosch. Unter dem Leitwort "Unterwegs wohin?" fasste sie die Advents- und Weihnachtszeit in Fragen, Bildern, Psalmen und Texten so zusammen, dass sie zur Richtschnur für das Unterwegssein im Alltag werden konnte. Der Kirchenchor nahm den jeweiligen Inhalt in seinen Liedern auf. Akzente setzten Organist Alfons Pfeffer und Chorleiterin Dominica Richter durch ihr Zusammenspiel von Orgel und Cello.

Der Hoffnungsgedanke habe am ersten Advent zum Aufbruch bewegen lassen. Am Folgesonntag wurde die Inklusion aller Menschen zum Kennzeichen der Weggemeinschaft. Die Liebe als Grundlage des zwischenmenschlichen Umgangs sei am Freudensonntag thematisiert worden.

Neuer Weg an Heiligabend

Das Zarte, Kindliche, das Beginnende habe den vierten Advent dominiert und die Verbindung zum Christfest geschaffen, so Dlugosch. In der Heiligen Nacht habe dann ein neuer Weg angefangen, weil Gott Licht in die Dunkelheiten der Menschen gebracht habe, indem er seinen Sohn auf die Erde sandte.

Die ersten Schritte im neuen Jahr hätten in ökumenischer Verbundenheit in der Klosterkirche durch einen Schilderwald geführt, um die Zeichen herauszufiltern, denen man vertrauend folgen könne. Als tauglich hätten sich Menschenwürde, Gleichwertigkeit und Gastfreundschaft herausgestellt. Wer seinen Weg danach ausrichte, der komme sicher ans Ziel. Aufmerksame Menschen würden immer wieder Mut-, Trost- und Freudenlichter am Sternenhimmel aufblinken sehen, führte die Pastoralreferentin aus.

Wie jedes Jahr wurde eingeladen, ein Licht des Christbaums für einen Menschen mitzunehmen, dessen Leben in Dunkelheit geraten ist. Auch Pfarrer Albrecht Zepf bekam ein Licht mit in seinen neuen seelsorgerischen Wirkungsbereich.