Schon bei den ersten Takten hat Kathy Kelly das Publikum für sich eingenommen Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kathy Kelly tritt gemeinsam mit den Frohsinn-Sängern in der Klosterkirche auf

Von Hans-Dieter Wagner

Oberndorf. Einen Volltreffer landete der Gesangverein Frohsinn mit seinem Konzert am Sonntagabend in der Klosterkirche.

Nach einem recht schleppenden Vorverkauf hatten sich doch noch viele Menschen kurzfristig entschlossen, sich dieses Musikereignis mit dem Oberndorfer Frohsinn und der "Grand Dame of Voice", Kathy Kelly, nicht entgehen zu lassen. Sie hatten eine gute Entscheidung getroffen, denn was Kathy Kelly und der Chor in der nun fast ausverkauften Klosterkirche boten, war ein musikalisches Highlight.

Wer hier allerdings die Musik eines etwas älter gewordenen Mädchens aus der legendären Kelly-Familie erwartete, wurde enttäuscht. Positiv allerdings, denn auf der Bühne stand eine Frau, die selbstständig geworden ist, und die mit ihrem Repertoire nur ganz selten an jene Zeit erinnerte. Kathy Kelly ist musikalisch gereift, und ist in der Lage, ein Publikum schon bei den ersten Takten für sich einzunehmen. So war es auch in Oberndorf. Nachdem der gemischte Chor des Frohsinns zusammen mit Kai Kieferle, Alfred Gemsa und Alexander Saur an Klavier, Bass und Schlagzeug das Konzert mit einigen Vorträgen eröffnet hatte, zeigte Kathy Kelly ihre musikalische Extraklasse. Sie überzeugte mit Gesang und ihrem Spiel mit Gitarre, Akkordeon und Geige. Begleitet wurde sie von Andreas (Andy) Recktenwald, einem genialen Keyboarder und Pianisten, mit dem sie bereits seit 2008 zusammenarbeitet. Sie entfachte mit ihm zusammen ein Feuerwerk mit spanischen, irischen und schottischen Songs und animierte damit das Publikum immer wieder zu regelrechten Beifallsstürmen. Mit einem französischen Chanson und der Arie "Vissi d’arte" aus der Oper Tosca stellte Kelly einmal mehr ihre musikalische Vielseitigkeit unter Beweis. Ein Hochgenuss für Ohr und Sinne waren dabei ihr "Ave Maria", mit dem sie sich ohne Mikrofon im Publikum bewegte, und Leonard Cohens "halleluja".

Im zweiten Teil marschierten die Frohsingers unter den Klängen von "Glory Halleluja" auf die Bühne, um den Rest des Abends zusammen mit dem Weltstar aufzutreten. Obwohl verständlicherweise nicht viel Zeit für Proben gewesen war, harmonierten die Frohsingers mit der Sängerin und ihrem Pianisten optimal. In einem furiosen Finale mit mitreißenden Melodien brachten Chor und Sängerin die Klosterkirche zum Kochen.

Dem Frohsinn, mit seiner musikalischen Leiterin Barbara Schmalz und der Vorsitzenden Heide Höhe, ist es mit der Organisation dieses einmaligen Konzerts gelungen, den Menschen in der Klosterkirche etwas ganz Besonderes zu bieten und auch eine Lanze für den Chorgesang zu brechen.