Die Dreifaltigkeitskirche muss teilweise saniert werden. Foto: Danner

Dreifaltigkeitskirche muss teilweise saniert werden. Gemeinde bleibt auf Kosten sitzen.

Oberndorf - Die Baumängel an der Dreifaltigkeitskirche auf dem Lindenhof kommen die katholische Kirchengemeinde teuer zu stehen. Die gute Nachricht: Die Kosten liegen unter den ersten Schätzungen – die schlechte: die Gewährleistungsfrist ist abgelaufen.

Besonders ärgerlich: Vor ein paar Jahren erst musste die Fassade der Kirche erneuert werden, da die Dämmung nicht ordentlich gemacht war. Schon damals entstanden Kosten in Höhe von 150.000 Euro. Jetzt geht’s ans Eingemachte – aufgrund der fehlenden Sockelabdichtung ist Wasser eingedrungen und hat zu Schäden im Mauerwerk und an den Heizungsrohren geführt (wir berichteten). Der Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats Wolfgang Hauser, Pfarrer Martin Schwer und Architekt Peter Wöhrstein erläutern im Pressegespräch die ganze Misere.

Weil die Leitungswasserversicherung der katholischen Kirchengemeinde nach diversen Wasserschäden die Police aufgekündigt hatte, wurde Ursachenforschung betrieben. Noch nicht einmal 20 Jahre alt ist das Gebäude. Es ist von "Pfusch am Bau" die Rede. Denn neben einer stümperhaften Sockelabdichtung fehlt ringsrum eine Dränage. Im Dachbereich kommen Mängel an der Blecheindeckung dazu.

Bereits im vergangenen Jahr konnten im Winter keine Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche stattfinden, da die Heizung nicht funktioniert. Die Rohre sind völlig verrostet. Sie wurden stetig vom Wasser umspült, das durch das Mauerwerk von außen eingedrungen ist.

Belangen lässt sich für die Schäden keiner mehr, denn die Fristen sind abgelaufen, die Gewährleistung ist verjährt. Das wurde juristisch abgeklärt. Nun bleiben die Kosten also an der Kirchengemeinde hängen. Sie liegen allerdings deutlich unter ersten Kostenschätzungen, die von einer Million Euro ausgingen. Inzwischen wurde das Büro Büro "KTL Architekten" aus Rottweil beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Laut Architekt und Bauleiter Wöhrstein liegen die Gesamtkosten etwa bei 350.000 Euro. Für die katholische Kirchengemeinde natürlich dennoch kein Pappenstiel, wie Schwer und Hauser betonen. Zwar gibt es aus dem Ausgleichsstock der Diözese Rottenburg knapp 300.000 Euro Zuschuss, 50 000 muss die Oberndorfer Gemeinde allerdings selbst schultern. Dazu ist sie auf Spenden angewiesen. "Die Hälfte wäre wünschenswert", sagt Wolfgang Hauser.

In der Dreifaltigkeitskirche werden auch in diesem Winter – vom ersten Advent bis Ende Februar – keine Gottesdienste stattfinden können. Es sind stattdessen Feiern in der Bergkapelle geplant.

Mit der Sanierung soll dann im März/April des kommenden Jahres begonnen werden. Die Kirche kann während der Bauphase, die etwa vier Monate dauern wird, aber genutzt werden, betont Wöhrstein.  Wer Geld für die Sanierung spenden möchte, kann sich ans Pfarrbüro, Telefon 07423/87580, wenden.