Gertrud Hölsch ist im katholischen Pfarramt Ansprechpartnerin für viele Belange

Von Marcella Danner Oberndorf. Die "Kontakte" liegen frisch gedruckt auf dem Schreibtisch. Für Gertrud Hölsch ist die eher ruhige Ferienzeit bereits vorbei. Die Pfarramtssekretärin ist unter anderem fürs Kirchenblättle zuständig."An manchen Tagen steht das Telefon nicht still", sagt die 54-Jährige, die gemeinsam mit Andrea Dohmen Dienst im katholischen Gemeindehaus tut. Seit 2003 arbeitet die Altoberndorferin hier als Pfarramtssekretärin.

Das Oberndorfer Pfarrbüro bildet die Drehscheibe der Seelsorgeeinheit, erklärt Hölsch. Hier laufen alle Fäden zusammen. Mitteilungen, Gottesdienstpläne aus den anderen Pfarrbüros der Seelsorgeeinheit – "alles läuft über unsere Schreibtische". Da müssen etwa Organisten informiert und Wortgottesdienstleiter benachrichtigt werden. "Der Informationsfluss muss gewährleistet sein." Das Ganze geht heutzutage natürlich über den Computer – digital. Und darüber ist Gertrud Hölsch sehr froh. Sie wisse gar nicht, wie das ansonsten funktionieren solle. "Und wehe, er geht mal nicht", sagt sie lachend.

Stehen Beerdigungen an, dann müssen Ministranten organisiert werden. Gerade in der Ferienzeit ist das manchmal gar nicht so leicht. Menschen, die die Aspenklause oder Gemeindehäuser mieten möchten, die Taufen oder Hochzeiten anmelden wollen oder aber eine Taufbescheinigung benötigen – sie alle landen zunächst bei Gertrud Hölsch oder ihrer Kollegin – ob am Telefon oder persönlich. Denn wer etwas von der katholischen Kirchengemeinde möchte, der kann sowohl unter 07423/8 75 80 anrufen, oder kommt persönlich im Pfarrbüro vorbei. Zu den Öffnungszeiten hängt ein Schild draußen, das zum Eintritt einlädt. "Es ist Pfarrer Zepf sehr wichtig, dass unser Pfarrhaus ein offenes Haus ist", erklärt Hölsch.

Die Sekretärin hat aber auch mit Gemeindemitgliedern zu tun, denen es nicht so gut geht. Immer öfter werde die Kirche um finanzielle Hilfe gebeten. Und die werde fast immer gewährt. Dafür gebe es extra einen karitativen Topf. Pfarrer Zepf lege Wert darauf, dass die Bedürftigen eine Gegenleistung erbrächten – etwa mal den Hof fegen. Schließlich wolle man keine Almosen verteilen.

Manchmal rufen Menschen an, die sich einfach nur bedanken wollen. Sei es für Geburtstagsgeschenke und Glückwünsche oder weil ihre Bitten erfüllt wurden, und alles gut geklappt hat. "Ich bekomme oft positive Rückmeldungen."

Aktuell ist sie in die Organisation des Tags der Seelsorgeeinheit mit eingebunden, der am 25. Oktober in der Neckarhalle stattfindet. Dann kommt Allerheiligen. Zu diesem Tag werden Angehörige von jenen, die im abgelaufenen Jahr verstorben sind, zum Gräberbesuch eingeladen. "Und dann ist auch schon bald wieder Weihnachten." Die Arbeit geht also nicht aus. "Und sie ist sehr vielfältig."

Gertrud Hölsch selbst ist übrigens evangelisch und saß bereits im Kirchengemeinderat der Protestanten. Wenn sie den Gottesdienst besucht, dann den evangelischen. Im katholischen Pfarramt fühle sie sich seit mehr als zehn Jahren dennoch sehr wohl. "Und ich denke, ich bin hier auch voll akzeptiert", schließt sie mit einem Lächeln.