Unterricht: Erstklässler der Grundschule Lindenhof erzählen von in ihren ersten Tagen im Klassenzimmer

Es ist nicht lange her, da standen die Erstklässler mit leuchtenden Augen, die Schultüte fest in den Händen, zum ersten Mal im Klassenzimmer. Wir haben bei den Dreikäshochs der Grundschule Lindenhof nachgefragt, ob es ihnen nach den ersten Tagen in der Schule noch gefällt.

Oberndorf. "Eins, zwei und..., die letzte Zahl heißt drei" – wenn Lehrerin Kathrin Brügmann-Straub zählt, wird es tatsächlich still im Klassenraum. Die Mädchen und Jungen legen ihre Stifte beiseite und hören sich in Ruhe an, was die "Frau von der Presse" wohl von ihnen will.

Es sei ihr schon wichtig, dass nicht rüberkomme, in der Schule ist es total blöd, hatte Brügmann-Straub im Vorgespräch gesagt. Ihre Sorgen waren unbegründet. Denn die Rasselbande scheint mit Freude bei der Sache zu sein. "Also am besten finde ich die Pausen", sagt die kleine Kiki, die erst vor Kurzem aus Griechenland nach Deutschland gekommen ist und schon eifrig die neue Sprache lernt. Da pflichten ihr die Schulkameraden natürlich bei. Ganz toll finden viele auch die Betreuung am Mittag. Einige sind richtige Bücherfans. Sie genießen es, wenn sie schmökern können.

Ob sie wissen, wie lange sie nun bereits zu Schule gehen? Hmmm. Kathrin Brügmann-Straub holt den Kalender und lässt die Kinder die Tage zählen. Zehn sind es mittlerweile – schon wieder was gelernt.

"Also das blödeste ist, dass ich so früh aufstehen muss", wirft Blondschopf Lionel in die Runde. "Und am Abend, da bin ich ganz müde." Da geht es ihm wie seiner Lehrerin. Denn die Eingewöhnungsphase der Erstklässler ist für alle Seiten eine Herausforderung. "Die Kinder sind es ja nicht gewohnt, dass sie die ganze Zeit im Zimmer oder auf ihrem Platz bleiben müssen." Da wird schon mal die eine oder andere Toilettenpause eingelegt. "Aufs Klo gehen zu müssen, ist bei den Kleinen scheinbar ansteckend", sagt die Lehrerin lächelnd. Zwischendurch holt sie zur Motivation ein paar Buchstabenkekse oder den Plüschhund Jojo hervor. Der weiß auch was zu sagen. "Ich finde gut, dass ihr so liebe Kinder seid, die freundlich zueinander sind.". Da strahlen die Schüler um die Wette.

Demnächst kommt sogar ein richtiger Hund in die Klasse. Der Collie von Kathrin Brügmann-Straub ist extra für den Schulbesuch ausgebildet worden. Ein Bild von "Hatty" hängt schon an der Tafel, daneben ist mit einfachen Zeichnungen erklärt, was die Kinder mit dem Hund machen dürfen, und was sie tunlichst unterlassen sollen. Die Kleinen sind schon ganz aufgeregt und freuen sich wie Bolle auf "Hatty".

Ob sie noch Zuckerwerk aus ihrer Schultüte übrig haben? Na klar, sagen sie. Es versüßt ihnen die erste Zeit ihrer neuen Lebensphase. Der Rest wird sich finden. Das Schlusswort kommt von Adrijana: "Mir gefällt hier einfach alles." Hoffentlich bleibt das noch lange so.