Der Vorstand der Boller Narrenzunft (von links): Michael Danner, Daniel Scheidemann, Frank Riechelmann, Christoph Gehring, Dietmar Grotzki, Peter Gehring, Oliver Langebacher und Sergio Serrano Foto: Sikeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Boller Uhus brauchen mehr Geld und ändern ihre Satzung / Alwine Hölle wird Ehrenmitglied der Zunft

Von Jens Sikeler Oberndorf-Boll. Unterm Strich bleibt bei der Boller Narrenzunft zu wenig übrig. Deshalb haben die Boller Uhus in den vergangenen Monaten ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht. Mit Erfolg: Die Zunft erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen kleinen Überschuss.

"Nach dem 1. Mai zogen wir in einer Sitzung Bilanz und stellten fest, dass mit dem 1. Mai und den neuen Veranstaltungen der Vatertagshockete und dem Uhuflug die Kosten nicht gedeckt werden können", erinnerte sich der Vorsitzende Michael Danner. Kassierer Josef Maier analysierte daraufhin die Kosten des Vereins. Als größten Kostenfaktor machte er die Buskosten für die Fahrten zu den Narrentreffen aus. "Die sind gegenüber den vergangenen Jahren um das Dreifache gestiegen", so Danner. Deshalb beschloss der Verein eine Erhöhung der Buskosten. Auch die Getränkepreise bei den eigenen Veranstaltungen erhöhte der Verein. Für zusätzliche Einnahmen soll das für 29. November geplante Guggenmusiktreffen sorgen. Kritik übte der frühere Präsident der Zunft, Bernt Buck, an den Ausgaben für die Gardeuniformen.

2020 steht in Boll voraussichtlich ein Narrentreffen an. Dafür braucht der Verein erhebliche finanzielle Rücklagen. Deshalb schlug Danner eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um fünf auf 20 Euro vor. Eine Erhöhung der Beiträge um zehn Euro brachte Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm ins Spiel. Die fand bei den Mitgliedern mit zwölf Ja- und elf Nein-Stimmen eine knappe Mehrheit. Danner versprach, für das kommende Jahr über Vergünstigungen für Familien nachzudenken.

Die Mitglieder verabschiedeten erstmals seit 1980 eine neue Satzung. Das sei nötig geworden, weil das Finanzamt die Satzungen vermehrt prüfe, so Maier. Beanstandet hatte das Amt unter anderem den Passus, der vorsah, dass die Stadt das Vermögen der Zunft nach ihrer Auflösung erst zehn Jahre lang verwalten muss. Nach der neuen Satzung geht das Vermögen unmittelbar an die Stadt über, die es dann für gemeinnützige Zwecke ausgeben soll. Nachdem die Satzungsänderung aus dem vergangenen Jahr, die das festlegte, ungültig war, findet sich auch in der neuen Satzung wieder der Passus, dass Nichtmitglieder künftig ihr Auswurfmaterial selbst bezahlen müssen. Vertretungsberechtigt sind künftig nicht nur der Präsident, sondern auch sein Stellvertreter, der Schriftführer und der Kassierer. Keine Mehrheit fand der Vorschlag, Mitgliedern des Elferrates die Entscheidung zu überlassen, ob sie für ein oder zwei Jahre kandidieren. Lange diskutierten die Mitglieder auch darüber, ob es sinnvoll sei, für den Elferrat künftig "mindestens fünf" anstatt bisher sieben Beigeordnete vorzusehen. Sie entschieden sich dagegen.

Mit Oliver Langenbacher und Christoph Gehring verfügt der Elferrat über zwei neue Beigeordnete. Sie ersetzen Frank Riechelmann und Christian Hengsteler. Bestätigt haben die Mitglieder Daniel Scheidemann, Sergio Serrano und Dietmar Grotzki.

Ehrenmitglied darf sich künftig Alwine Hölle nennen. Sie gehört der Zunft seit 40 Jahren an.