Über 40 Haushalte in der Schützensteige (Foto) und in der Scheffelstraße blieben auf ihrem Müll sitzen. Inzwischen wurde zumindest ein Teil der Eimer geleert. Foto: Zeger

Alba Süd GmbH hat Widerspruch bei Berufsgenossenschaft eingelegt. Schnelle Lösung soll her.

Oberndorf - Zumindest ein Teil der Schützensteige- und Scheffelstraße-Anwohner kann durchatmen – die Alba Süd GmbH hat am Donnerstag Mülleimer geleert.

Nachdem die Anlieger auf die Barrikaden gegangen waren, weil ihr Abfall nicht mehr abgefahren wurde (wir berichteten), hat der Müllentsorger reagiert.

Weil es laut einer Anordnung der Berufsgenossenschaft (BG) nicht zulässig ist, mit dem bisherigen Fahrzeug die beiden Straßen abzufahren, sollten die Eimer an Sammelplätzen aufgereiht werden. Ein Unding, wie die Gebührenzahler finden. Die steile Straße und eine volle, schwere Tonne – eine Zumutung, schimpften sie.

Wer seine Behälter vorm Haus stehen ließ, den hat die Alba Süd GmbH nun erst mal erlöst. Man habe den Auftrag, die Eimer mit kleinen Fahrzeugen abzuholen, an die Sammelplätze zu bringen und nach der Leerung wieder zurückzustellen, an ein anderes Unternehmen vergeben, sagt Geschäftsführer Hannes Oesterle auf Anfrage.

Eine Dauerlösung sei dies freilich nicht. Zumal nicht alle davon wussten, und nun immer noch auf den gefüllten Tonnen in der Garage oder im Hausgang sitzen.

Oesterle bittet aber auch um Verständnis, dass man der Anweisung der BG Folge zu leisten habe. Nach dem tödlichen Unfall vor zwei Jahren in Zimmern, als ein Mitarbeiter unter ein rückwärtsfahrendes Müllfahrzeug geriet, sei man zudem besonders sensibilisiert.

Sein Unternehmen habe sofort Widerspruch bei der BG eingelegt, denn in der Anordnung ist die Rede davon, dass sie sich auf die "derzeit durchgeführte Verfahrensweise" beziehe. Ob die Abfuhr mit kleineren Fahrzeugen möglich ist, wird nun geprüft.

Oesterle betont, dass man keineswegs auf größere Müllwagen umgestellt habe und die zum Teil engen, steilen Straßen nun deshalb nicht mehr bedienen könne. Die Fahrzeuge seien alle auf dem Stand der Technik. Bisher habe es eben keine solche Untersagung der BG gegeben. Kleinere Fahrzeuge brächten ein Kapazitätsproblem mit sich.

Für den ersten Landesbeamten der Landkreises, Hermann Kopp, ist indes klar: Es gibt eine vertragliche Vereinbarung mit dem Unternehmen, und diese müsse die Firma umsetzen – wie auch immer. Er erklärt aber auch, dass man im ständigen Kontakt stehe und nach Abhilfe strebe.

Hannes Oesterle wiederum sagt, der Landkreis habe für diesen Bereich keinen sogenannten Vollservice ausgeschrieben – also eine Abholung direkt vor der Haustür. Man sei jedoch bemüht, in enger Absprache, eine Lösung im Sinne der Bürger zu finden.

Kommende Woche stehen die Leerung von Bio- und Restmülltonne sowie die Abfuhr der gelben Säcke an. Laut Oesterle sollten die Anlieger ihren Müll auf jeden Fall vor die Türe stellen.