Die Oberndorfer "Bürger für Bürger" haben sichtlich Spaß beim Besuch des Zweiradmuseums in Neckarsulm. Foto: Weber Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberndorfer sehen sich im Zweiradmuseum in Neckarsulm um

Oberndorf (wak). Regen Zuspruch fand das jüngste Angebot der Aktion "Bürger für Bürger". Mehr als 30 Personen haben an der Ausfahrt ins Zweiradmuseum in Neckarsulm teilgenommen.

Zu Beginn des Rundgangs durch das Museum stimmte der Film "Biker Experience" auf das Hauptthema dieses Hauses ein. Auf Motorrädern, am Boden fest verankert, konnte man Probesitzen und sich dem Fotografen stellen.

Geht man ins Untergeschoss des Museums, bieten sich Motorräder ab Baujahr 1902, NSU-Autos ab 1913/14. Auch frühe Rennmaschinen sind zu bewundern. Das Kettenkrad, das von der Wehrmacht als Schlepp- und Transportfahrzeug Verwendung fand, darf auch nicht fehlen.

Die sich an das Motorrad "Sportmax" von 1954/55 anschließenden Autos ließen die Herzen der Besucher höher schlagen. Der NSU-"Prinz" war ein Auto, das schon an die Obergrenze dessen stieß, was sich ein normaler Bürger erträumen konnte. Fast Ehrfurcht flößte der "Spider", ein sehr sportlich getrimmtes Fahrzeug, ein. Das "Quickly" wird vor allem noch als Fahrzeug in Erinnerung sein, auf dem vor allem die männliche Jugend in den 1950er-Jahren durch die Stadt oder über das Land kurvte, um sich mit der angebeteten Weiblichkeit zum Kinobesuch zu treffen.

Auch noch im Untergeschoss fand der Ro 80 von NSU Platz, ein legendäres Auto, das als eines der ganz wenigen einen Kreiskolbenmotor hatte. Im Zweiradmuseum wird diese Technik sehr detailliert dargestellt. Die Bauzeit des Ro 80 war von 1967 bis 1977.

Geht man in diesem Museum, das durch Gestaltung, Übersichtlichkeit und Reichhaltigkeit der Exponate bewundernswert ist, in das zweite Obergeschoss, so wird auch die Konkurrenz der Neckarsulmer wieder lebendig: Die Vespa ruft Erinnerungen an hübsche junge Teenager mit Pferdeschwanz und Petticoat hervor; die Bella von Zündap, der Heinzel Tourist und das Maico Mobil lassen sich bewundern.

Von Hans Glas, Dingolfing, stehen sowohl der Goggo-Roller als auch das Goggomobil im Zweiradmuseum.

Das dritte Obergeschoss ist ganz dem Rennsport und den Exoten gewidmet, wie der Maschine Kawasaki Dragster. Auch der "rasende Liegestuhl" von Gustav Adolf Baumm, der 1956 unter anderen mit 243 Stundenkilometern einen Weltrekord in der Klasse bis 125 Kubik aufstellte. Auch unmotorisierte Straßen-, Bahn- und Querfeldein-Rennräder au den Jahren zwischen 1960 und 1970 sind hier zu sehen.

Zur Entspannen nach so vielen neuen Eindrücken lud ein urgemütlicher "Besen" im Deutschordensstädtchen Gundelsheim mit Schloss Horneck. Von hier aus ging es mit dem Bus zurück nach Neckarsulm, um dann mit dem Zug wieder ins heimische Oberndorf zu kommen.