Wäre das vielleicht ein Möglichkeit, den Schriftzug zu erhalten – am Boller Felsen? Foto: Danner / Montage: Obergfell

Kuriose Ideen zur Verwendung aus Facebook-Gruppe "Ich habe mal in Oberndorf gelebt".

Oberndorf - Thorsten Ade hatte die Frage in den Raum gestellt: Was passiert eigentlich mit dem Schriftzug auf der Abfüllerei, wenn das Gebäude abgerissen wird? Wer ihn haben wolle, könne sich ja bei ihm melden, hatte Bürgermeister Hermann Acker dem CDU-Stadtrat in der Gemeinderatsitzung geantwortet.

Bisher hat sich niemand gemeldet

Das hat bisher niemand getan, wie Acker nun auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte. Weithin leuchteten früher die Buchstaben "Oberndorfer Bier". Wer von Boll herunterfuhr, konnte die roten Lettern schon von Weitem sehen – sie waren ein Wahrzeichen der Stadt. Wir haben die Mitglieder der Facebook-Gruppe "Ich habe mal in Oberndorf gelebt" darum gebeten, Vorschläge für die Verwendung der Leuchtreklame zu machen. Dabei kamen durchaus amüsante, nicht immer ganz ernst gemeinte Ideen heraus.

Tatjana Kühne regte an, die Buchstaben ins neue Gebäude zu integrieren, damit man nicht vergesse, was alles einmal zu Oberndorf gehört habe. Es werde ja immer weniger. Aber das würde wohl eher nicht ins Konzept passen.

Udo Deeg könnte sich vorstellen, die Lettern auf dem Rondell aufzustellen. Ein Gerüst stehe dort ja bereits gerade da.

Ein Vorschlag, den auch Matthias Steis gutheißt. Tom Krüger findet es generell schade, dass schon wieder etwas in der Neckarstadt abgerissen wird. Das schöne Kasino beim Bahnhof habe man auch abgebrochen.

Wolfgang Schmelz würde den Schriftzug auf einem der umliegenden Hügel platzieren. Dann, so führt Bernd Kleiter weiter aus, könnten sie nachts über dem Freibad leuchten. Wir haben diese Idee am Boller Felsen in einer Fotomontage (siehe oben) einmal umgesetzt.

Susanne Deifel-Johnson meint, man könne den Schriftzug ja auf die Rückwand der neuen Narrenzunft-Werkstatt montieren.

Für Roland Biswurm gehe es ja hier nicht alleine um die Leuchtreklame. Sie sei ein "Memorabilium". Ihm liegen das Brauerei-Areal samt Talplatz und der Umgang damit insgesamt am Herzen.

Wolfgang Schmelz hat sich nochmals zur Wort gemeldet und die wohl verwegenste Idee in den Chat gestellt: "Im Zweiten Weltkrieg wurden doch Drahtseile über das Tal gespannt, um Oberndorf mit Tarnnetzen ›unsichtbar‹ zu machen. Ein Seil über das Tal würde ja reichen, um die Buchstaben daran aufzuhängen und über Oberndorf schweben zu lassen. Rottweil plant eine Hängebrücke über der Stadt, warum dann nicht Oberndorf eine luftige Werbung?"

Diesen "doch sehr futuristischen" Vorschlag findet auch Katja Härle nicht schlecht. Für realisierbarer hält sie allerdings die Möglichkeit, die Buchstaben auf der Mauer am Rondell zu platzieren. "Natürlich nicht den ganzen Schriftzug, aber der Name ›Oberndorf‹ würde sich an der Stelle doch echt gut machen. Da würd’ ich sogar ein, zwei Mark spenden..."

Kommende Woche fällt die Abfüllerei

Umgesetzt wird von diesen Ideen wohl nichts. Die ersten Abbrucharbeiten auf dem Brauerei-Areal haben bereits begonnnen.

Kommende Woche soll mit einem Schwertransport ein richtig großer Bagger herbeigeschafft werden, dann fällt die Abfüllerei und mit ihr auch die Leuchtreklame. Sie werde, so die Auskunft von Bürgermeister Hermann Acker, entsorgt.