Ehrungen bei der Bochinger Narrenzunft Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bochinger Narrenzunft hat Umfrage gestartet / Ergebnisse werden in der Hauptversammlung vorgestellt

Von Claudia Holzer-Rohrer Oberndorf-Bochingen. "Die Bochinger wollen ihr Brauchtum auch weiterhin in der Vereinsstruktur pflegen", so das Fazit der Mitgliederbefragung, deren Auswertung sehr anschaulich und recht ausgiebig in der Hauptversammlung der Narrenzunft vorgestellt wurde.

Der Fragebogen war auf eine Richtungsentscheidung ausgelegt, um die beiden Sorgenkinder Finanzen und Arbeitsdienste in trockene Tücher zu bringen. Man konnte also entscheiden, ob man die Führung der Zunft im klassischen Sinne mittragen will – durch die Bereitschaft, verpflichtende Arbeitsstunden zu übernehmen – oder ob man besser dazu übergehen sollte in eine Service-Organisation und einfach für die in Anspruch genommene Leistung mehr bezahlen möchte. Rund 60 Prozent der Rückmeldungen der Bochinger Mitglieder sprach sich für die Beibehaltung des Vereinsgedankens aus. Sie sind bereit, dafür auch zu arbeiten.

Den Stellenwert des Bochinger Brauchtums an sich dokumentierte sich auch in der Tatsache, dass selbst 40 Prozent der auswärtigen Mitlieder einen höheren Beitrag bezahlen wollen, als Ausgleich für den Arbeitsdienst. Von den Meinungsbildungsprozessen bis zur Handlungsempfehlung ging es angeregt hin und her in drei Sitzungen und einer Klausurtagung mit folgendem Ergebnis:

Beitragsanpassung für Erwachsene mit und ohne Pflichtstunden, Ausweitung der Partnerkarte, 100-prozentige Kostendeckung für Nicht-Mitglieder bei Sachleistungen.

Zusätzlich wird der Status des passiven Mitglieds aufgenommen, damit auch diejenigen, die die Zunft finanziell nicht beanspruchen, nicht durch die Maschen fallen. Kinder bis 14 Jahre sind generell frei, Jugendliche von 14 bis 18 Jahren zahlen einen geringeren Beitrag und sind von den Pflichtstunden befreit. Diese werden in einem Punktesystem verwaltet und sind ab 2015 verbindlich. Rund 200 Arbeitseinsätze sind pro Jahr zu bewältigen.

Mit nur acht Nein-Stimmen und vier Enthaltungen in einer sehr gut besuchten Versammlung fiel das Votum eindeutig aus. Die nächste Herausforderung wird die Wachablösung im Elferrat sein, die sich schon abzeichnet. Heiko Braasch knüpfte seine Wiederwahl an eine Amtszeit von zwei Jahren, Andreas Konantz und Roland Wingerath machen weitere vier Jahre mit. Neu dabei sind nun Daniel Karsten und Florian Niethammer. Interimskassierer Berthold Hirt wird die Kassengeschäfte ein weiteres Jahr kommissarisch übernehmen. Er konnte das Geschäftsjahr mit Gewinn abschließen, was vorwiegend auf das Straßenfest zurückzuführen sei.

Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Lothar Hirt, Werner Minder, Gerd Summ, Dietmar Zündel, Eugen Zündel, Inge Kaufmann, Waltraud Kopf und Peter Möws.