Grafik: Büro Hopf&Pfäffle

Architekt stellt im Ortschaftsrat Bochingen Entwurf vor. Neuer Freiraum bietet sich. Eigenleistung ist gefragt.

Mit der Planvorstellung für den Umbau des Bochinger Jugendclubs nimmt die seit über zwei Jahren angedachte und auch schon mehrfach diskutierte Maßnahme nun konkrete Formen an.

Oberndorf-Bochingen. Bevor Architekt Dietrich Hopf seine Entwürfe dem Ortschaftsrat, den anwesenden Bürgern und Vertretern des Jugendclubs vorstellte, fasste Ortsvorsteher Martin Karsten die Vorgeschichte kurz zusammen. "Kein schönes Entree für das Rathaus" – damit war die unmittelbare Nachbarschaft der Jugend-und Rathausräume gemeint, die sich den Eingangsbereich teilen. Das Abstellen von Mofas und Rollern, der Vorplatz als jugendliches Kommunikationszentrum mit den üblichen Begleiterscheinungen und der Behördengang – irgendwie passte es einfach nicht. Zudem stehen die jungen Menschen stets im Fokus der Öffentlichkeit, wenn sie sich im Freien aufhalten wollen. So wurde über die Verlegung des Eingangs zum Jugendclub nachgedacht und der Schaffung einer kleinen, abgeschirmten Ecke draußen.

Je mehr man jedoch in der gedanklichen Umsetzung vordrang, desto deutlicher stellte sich heraus, dass ohne Fachmann die Nordseite des markanten Gebäudes zu "weiterem Stückwerk" werden würde. In einem vorgegebenen Finanzrahmen, mit viel Spielraum für umsetzbare Eigenleistungen hat Dietrich Hopf nun in seinem Entwurf ein ganzheitliches Erscheinungsbild geschaffen, wobei die zum Dorfplatz gewandte Fassade eine deutliche optische Veränderung erfährt. Klarer die Form durch eine durchgezogene Überdachung, schlicht die Holz-Stahlkonstruktion, barrierefrei der Zugang, eine deutliche Abgrenzung von Rathaus und Jugendclub sowie eine zusätzliche multifunktionale Zone für die Jugendlichen. Dieser neue, "Drinnen-Draußen-Raum" mit Sitzbänken und Stehtischen ist ansprechend entworfen, fügt sich in das Gelände harmonisch ein und bietet den jungen Menschen ihren geschützten "Freiraum".

Die Gesamtkostenschätzung wird mit rund 80.000 Euro beziffert. Um die Ausgaben auf rund 50.000 Euro zu beschränken, müssten "die Ärmel hochgekrempelt und kräftig angepackt werden", äußerte Architekt Hopf, der dann auch gleich auf ganz konkrete Arbeiten verwies, die sich aus dem Gesamtpaket als Eigenleistungen abkoppeln lassen. Deshalb habe man sich auf eine einfache Konstruktion mit einfachen Materialien geeinigt, damit bei den Eigenleistungen ein jeder "gut mitmischen" könne.

Die Jugendlichen wissen, dass sie "einen ordentlichen Teil" selbst schultern müssen. Zudem wird die Maßnahme – sofern sie die Zustimmung des Gemeinderats findet – natürlich auch mit ihrem eigenständig erwirtschafteten Geld mitfinanziert.

Vom Ortschaftsrat wurde die vorgestellte Planung zustimmend zur Kenntnis genommen, der Vorsitzende des Jugendclubs, Pierre Wurster, gab seiner Freude über den "tollen Entwurf" spontan Ausdruck.