Pfarrer Schwer versammelt die Vertreter der acht Kirchengemeinden mit ihren örtlichen Begleitern um das Licht der Osterkerze und macht so deutlich, dass die Verantwortung für einen lebendigen Glauben in den Gemeinden in ihren Händen liegt. Fotos: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Die acht Kirchengemeinderatsgremien treffen sich zur Klausurtagung / Tag der Seelsorgeeinheit

Der Tag der Seelsorgeeinheit Oberndorf verknüpfte das Motto des zu Ende gehenden Kirchenjahres "Unterwegs – Wohin?" mit dem Thema des diözesanen Kirchenentwicklungsprozesses "Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten".

Oberndorf. Dem Tag der Seelsorgeeinheit vorausgegangen war eine Klausurtagung aller acht Kirchengemeinderatsgremien. Wesentliche Inhalte dessen, was gemeinsam und in Gruppen erarbeitet wurde, flossen in den Gottesdienst ein. So sei "vieles von gestern auf heute entstanden und deshalb auch Ausdruck eines lebendigen Glaubens."

Pfarrer Martin Schwer verwies auf die verschiedenen Wege aus den Gemeinden hinaus, die in der Neckarhalle zusammengeführt hätten. Versammelt um die Mitte, um Christus, das Licht, werde das lebendig, was jeder Einzelne im Dienst der Nachfolge tue, was man in der Gemeinde bewirke und auf welche Weise man in der Seelsorgeeinheit miteinander der Kirche ein Gesicht gebe.

In den inhaltlichen Mittelpunkt des Festgottesdienstes stelle das Pastoralteam die acht Gemeindeporträts als Grundlage, an der Zukunft zu arbeiten. Die Analyse dessen, was vor Ort vorhanden ist, worauf sich aufbauen lässt, sowie die Thematisierung fehlender Strukturen, um sich den Herausforderungen einer Gesellschaft im Wandel zu stellen, war Schwerpunktthema der Klausurtagung. Wie die einzelnen Kirchengemeinden sich in ihrer Innen- und Außenwirkung verstehen, vermittelten sie anhand eines Bildes, das sie gemeinsam ausgesucht haben. Dieses deute auf die wesentlichen Merkmale der jeweiligen Kirchengemeinde hin.

Pastoralreferentin Helga Dlugosch ließ das Foto stets einen Moment wirken, um den Gottesdienstbesuchern die Gelegenheit zu geben, sich Gedanken zu machen, um welche Gemeinde es sich handeln könnte.

Gleich drei Kirchengemeinderatsgremien hatten sich für die "Vernetzten Hände" entschieden. Hochmössingen sah in diesem Bild ihre Stärke, Vielseitigkeit, Offenheit für Neues und sehr enge Verbindung zu den ehrenamtlichen Helfern widergespiegelt. Für Epfendorf symbolisiert das Netzwerk die rund 200 ehrenamtlichen Helfer, die abrufbar sind, um das vielfältige Angebot für alle Generationen zu stemmen. Es stehe für den gelebten und gefeierten Glauben. Altoberndorf verknüpft mit dem Wort Vernetzung den Anspruch, in der Lage zu sein, Menschen zu verstehen, sie willkommen zu heißen, Suchende aufzunehmen, ihnen Halt zu geben und so eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder finden kann.

Gemeindeporträts geben Auskunft über Zukunft

Beim Baustellenbild wurde folgerichtig auf Oberndorf getippt. Die Stadt sei stets mit Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen der Gebäude und Einrichtungen beschäftigt, für die sie Verantwortung trägt. Laut Wolfgang Hauser seien auch die pastoralen Baustellen, die es zu bearbeiten gebe, sehr zahlreich. Lebendigkeit und Spritzigkeit macht die Beffendorfer Kirchengemeinde aus, die in das Dorfleben hineinwirkt und viele Kinder, Jugendliche und junge Familien zu binden versteht. So schien die Quelle als passendes Symbol.

Unauffällig, eher bequem als umtriebig, gleichzeitig einladend, gesellig, anpassungsfähig und offen für Neues – so das Bochinger Selbstverständnis, das im Bild des "erholsamen Plätzchens" zum Ausdruck kam. Die Dankbarkeit für gestalterische Hingucker durch den Künstler Georg Bücheler, für musikalische Erlebnisse durch den Organisten Michael Gundel, für das Privileg der samstäglichen Eucharistiefeier, für die fleißigen Helfer bei der Gestaltung des Osterbrunnens fasste Talhausen im Bild der künstlerischen Buntheit zusammen. Harthausen sieht den Schwerpunkt bei der generationsverbindenden Geselligkeit. Neugierig auf Entwicklungen, gespannt auf neue Gesichter, positiv eingestellt auf Strömungen und Herausforderungen wolle die Gemeinde bleiben.

Die Gemeindeporträts gäben Auskunft über das Wohin. Die Richtung werde aber auch vom Woher bestimmt, meinte Pfarrer Schwer. Er verwies auf den Diözesanpatron Sankt Martin als Lichtgestalt des Glaubens. "Als Kirchengemeinderäte tragen sie maßgeblich die Verantwortung für die Entwicklung eines lebendigen Glaubens in ihrer Gemeinde" – eindringliche Worte des Leiters der Seelsorgeeinheit, der zugleich den örtlichen Begleitern ihre führende und unterstützende Rolle zuwies.

Unter der Leitung von Günther Bahner gaben die Chöre der Seelsorgeeinheit dem Festgottesdienst den feierlichen Rahmen.