In einem ehemaligen Industriegebäude sind jetzt Skulpturen und Bilder ausgestellt. Fotos: Reinauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Künstlerehepaar Jens Hogh-Binder und Friederike Schleeh eröffnet Atelier-Räume

Kunst und Kultur gibt es im Irslenbach 5 in Altoberndorf zu sehen. In einem ehemaligen Industriegebäude hat das Künstlerehepaar Jens Hogh-Binder und Friederike Schleeh Atelier-Räume eingeweiht. "Co-Werk" nennen sie diese.

Oberndorf-Altoberndorf. Am gestrigen Sonntag öffneten sie erstmals ihre Räume für Besucher und zeigten die Arbeiten – Skulpturen und Bilder unter dem Titel "Dialog".

Auch im Garten sind deren Werke zu bewundern. Im Inneren des Gebäudes wandelt man durch lichtdurchflutete Galerieräume. Das Ehepaar renovierte die ehemalige Metall- und Werkzeugbauwerkstatt selbst.

Viele Oberndorfer kennen Friederike Schleeh als Leiterin der Jugendkunstschule "Kreisel" unter ihrem angeheirateten Namen Hogh-Binder. Als Künstlerin verwendet sie ihren Mädchennamen Schleeh.

Den Auftakt der Feier machten Pascal Schmid und Johannes Berner auf der Marimba und dem Vibrafon mit zwei Musikstücken aus der Oper "Carmen". Die zwei Bundespreisträger von "Jugend musiziert" umrahmten das Programm musikalisch.

Jens Hogh-Binder begrüßte die Gäste und bedankte sich besonders bei dem Ehepaar Heide und Wolfgang Höhe, von dem sie die Räumlichkeiten übernommen hätten.

Anschließend sprach Bürgermeister Hermann Acker Grußworte und beglückwünschte die Künstler zu den Räumlichkeiten. Nun könne die Stadt ja mit dem Künstlerehepaar gut werben, und den Rastplatz für Radfahrer gegenüber habe man extra für die Künstler angelegt, witzelte er. Er sei zuversichtlich, dass das Atelier ein Erfolg werde.

Auch Markus Bantle, stellvertretender Ortsvorsteher von Altoberndorf, freute sich über das Atelier im Irslenbach. Es sei ein "künstlerisches Kleinod".

Frederike Schleeh kündigte den Schauspieler Horst Dinges an. Der in Wien lebende Mime parodierte einen sogenannten Kunstexperten.

Anschließend sprach Katharina Fischer, Kommunikationsexpertin aus Stuttgart, einige Worte zum Thema "Dialog". Sie erklärte den Gästen, dass ein Dialog die höchste Form der Kommunikation sei und aus Offenheit, Zuhören und der Fähigkeit zu lernen und Fragen zu stellen, bestehe. Sie forderte die Anwesenden auf, mit den Künstlern in Dialog zu treten. Horst Dinges erschien erneut und erheiterte die Zuschauer dieses Mal mit einem Improvisationsspiel als schwäbischer Kunstbanause.

60 Exponate zeigen die Künstler. Die Werke des Bildhauers Jens Hogh-Binder sind aus portugiesischem Marmor und greifen das Thema Bewegung auf. Friederike Schleehs Bilder treten in Dialog dazu, auch in ihnen ist viel Bewegung spürbar. Kontraste bilden helle und dunklen Bildflächen. Die Titel der Bilderreihen weisen auf Themen wie Licht, Himmel oder Spiegelung hin. Ihren Arbeitsprozess beschreibt die Künstlerin als vielschichtig, sie plane ihre Werke, arbeite aber auch intuitiv und experimentell.

Für die Zukunft haben der Bildhauer und die Malerin viel vor: Ein Tag der offenen Tür ist für jeden letzten Sonntag im Monat geplant, und ab 2018 soll es kulturelle Veranstaltungen geben.