Auch zum Ende ihrer Dienstzeit noch voll positiver Energie: Schulleiterin Gerlinde Niethammer (mit Blumenstrauß) wird von Schulrat Werner Nagel (links) in den Ruhestand versetzt. Grußworte gibt es (von links) von Bürgermeister Hermann Acker, Stephan Schmidt vom Elternbeirat, Manuela Seelig (Kindergarten St. Martin), Dagmar Götze vom Kollegium, Daniela Lehrer (Kinderhaus Regenbogen) und weiteren geladenen Gästen. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Gerlinde Niethammer wird zum Schuljahresende in den Ruhestand versetzt / Leidenschaftlicher Einsatz

Von Sylvia Fahrland

Oberndorf-Lindenhof. Nach fast 40 Jahren Schuldienst ohne Unterbrechung ist Gerlinde Niethammer, die Rektorin der Grundschule Lindenhof, offiziell verabschiedet worden.

Fünf ehemalige Schüler, das Abitur frisch in der Tasche, stimmten musikalisch mit Gitarre und Gesang auf die Feierstunde im Musikzimmer ein, die mit weiteren Überraschungen gespickt war. Pfarrer Gerhard Romppel hatte nicht nur gute Wünsche für den Ruhestand und eine Kerze mit dem Bild zweier Liegestühle als Symbol gegen zuviel Hektik dabei, sondern auch Kinder vom evangelischen Kinderhaus Regenbogen, die sich mit ihrer Leiterin Daniela Lehrer im Lied ausmalten, was passiert, "wenn die Rente kommt".

Pädagogisches Geschick und umsichtiges Arbeiten

Laut der Urkunde des Landes Baden-Württemberg, die Werner Nagel vom staatlichen Schulamt Donaueschingen überreichte, wird die Versetzung in den Ruhestand mit Ablauf des Monats Juli wirksam. Zudem hatte Nagel in der Personalakte gestöbert und überraschte mit dem Bewerbungsfoto von 1976 sowie einer Beurteilung von 1978. Darin wurden Niethammer pädagogisches Geschick, umsichtiges Arbeiten im Sport, Motivationsfähigkeit und die Veranlassung der Schüler zu konstruktiver Kritik bescheinigt.

1981 wurde Niethammer zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt. 1986 stimmte sie ihrer Versetzung "aus dienstlichen Gründen" an die Grundschule Lindenhof zu. 2008 übernahm sie die kommissarische, 2010 die ständige Schulleitung und wurde 2012 zur Rektorin auf Lebenszeit ernannt.

Sie habe Schule nicht nur verwaltet, sondern gestaltet und sich auch außerschulisch engagiert.

Im Namen des Schulträgers, der Stadt Oberndorf, überbrachte Bürgermeister Hermann Acker ein Geschenk und dankte für Niethammers Arbeitseinsatz und Kompetenz. Stets habe man konstruktiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet, um für den Standort die beste Lösung zu finden. Dabei habe Niethammer die Interessen der Schule, der Schüler und des Kollegiums leidenschaftlich, zuweilen auch hartnäckig vertreten. Im Auftrag aller Oberndorfer Schulen und Schulleiter würdigte Anja Scholz die Übergabe einer Schule auf aktuellstem Entwicklungsstand. Der stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Stephan Schmidt lobte Kreativität, Überzeugungskraft und Durchhaltevermögen der scheidenden Schulleiterin weit über den Lehrplan hinaus. Den Dank der katholischen Kirchengemeinde überbrachte Manuela Seelig vom Kindergarten St. Martin.

Humorvoll beendete Dagmar Götze aus Sicht des Kollegiums den Dankesreigen, erinnerte an gelungene Ausflüge und das Ende Juni abgehaltene Schulfest, bei dem die Schüler zum Abschied einen Kalender mit Jahreshausaufgaben überreicht hatten. Als bleibende Erinnerung überreichten die Kollegen mit gereimten Zukunftswünschen eine selbst gefertigte Kette aus bunten Steinen.

Wehmut war Gerlinde Niethammer auch bei ihrem Schlusswort nicht anzumerken. Sie habe den Lehrerberuf als Berufung erlebt und mit großer Freude ausgeübt. Besonders die Ganztagesbetreuung liege ihr am Herzen. Doch nun freue sie sich bereits sehr auf ein spontaneres Leben mit ihrem Mann jenseits des Stundenplans.

Erleichtert zeigte sie sich, dass ihre Nachfolge bereits geregelt und ein reibungsloser Übergang gewährleistet sei.