Hauptversammlung des Tierschutzvereins / Vorsitzender im Amt bestätigt / Spenden gehen zurück

Von Julian Rohr

Oberndorf-Hochmössingen. "Gott sei Dank gab es in diesem Jahr wenige Probleme", so die Worte des Vorsitzenden Klaus-Jürgen Marek bei der Hauptversammlung des Tierschutzvereins im Gasthaus Wasserfall.

Er habe außerdem das Gefühl, dass sich in der Bevölkerung in Sachen Tierschutz ein positiver Wandel vollziehen würde. Besorgt sei er allerdings um die geringer werdenden Spendeneinnahmen. "Das war schon immer ein Problem. Ich hoffe, dass wir dieses Jahr wieder über die Runden kommen." Besorgniserregend sei vor allem der Wegfall der Futterspenden, was Mehrkosten von rund 2000 Euro verursachen würde.

Kassierer Christoph Blickle konnte einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Rund 4000 Euro Spendengelder seien dem Verein zugeflossen. Das sei eine beachtliche Höhe, aber deutlich weniger als im vergangenen Jahr.

"Wir hoffen, im kommenden Jahr wird es besser", äußerte sich Redaktionsvorsitzende Susanne Wergin in ihrem Bericht zu den Spendeneinbußen.

Alle Hände voll zu tun hatte Xenia Frittmann, Leiterin der Katzenstation, im vergangenen Jahr: Insgesamt sieben Katzen wurden als vermisst gemeldet, 20 wurden vermittelt. Daneben die Rettung eines Hundes, die Aufnahme eines bissigen Frettchens, der Fund dreier Katzen, die im Wald bei Trichtingen ausgesetzt wurden sowie die Vermittlung eines gefundenen Wellensittichs an einen Stuttgarter Liebhaber.

Auch einige kuriose Geschichten bewegten den Tierschutzverein im vergangenen Jahr. Auf dem Lindenhof konnte per Facebook der Besitzer einer entlaufenen Schildkröte ausfindig gemacht werden. Zwei Bartagamen (Echsenart) samt Terrarium sollen von einem Finder bei der Katzenstation abgegeben worden sein. "Wir vermuten, dass es sich um einen Scheinfund handelte", erklärte Frittmann. Dass es auch anderen Tieren auf der Katzenstation gefallen kann, zeigte Frettchen Harri. Bis zu seiner Vermittlung nach Thüringen blieb das Tier unter der Obhut der Stationsleiterin.

Auch traurige Ereignisse machten vor der Katzenstation nicht halt: Zehn Jahre galt Katze Rosa laut Frittmann als vermisst. Nachdem das Tier wiedergefunden wurde, wollte der ursprüngliche Besitzer das Tier jedoch nicht mehr annehmen. Frittmann begleitete das Tier daraufhin bis zu seinem Tod. Ein verletzter Bussard, der von der Feuerwehr bei der Station abgegeben wurde, musste eingeschläfert werden, nachdem er erfolglos bei der Wildvogelstation in Mössingen behandelt wurde.

Nach Frittmans Bericht gab es großen Diskussionsbedarf. So zeigte sich, dass die Regularien der Tierschutzverordnung oftmals mit der Realität in der Katzenstation kollidieren. Oftmals sei man an seinen Grenzen, Tiere so schnell wie möglich zu vermitteln oder auf der Quarantänestation schnellstmöglich zu behandeln.

Peter Boch, Bürgermeister von Epfendorf, zeigte sich bewegt von den Einzelschicksalen der Tiere. "Was mich emotional besonders berührt hat: Jedes Tier bekommt einen Namen. Das stellt einen ganz persönlichen Bezug zu den Tieren her", so Boch. Er bedankte sich im Namen der umliegenden Gemeinden und Städten bei den Ehrenamtlichen.

Marek, dessen Frau Monika, stellvertretende Vorsitzende, sowie Finanzvorstand Christoph Blickle und Redaktionsvorsitzende Susanne Wergin wurden bei der Wahl in ihrem Amt bestätigt. Als Beisitzer wurden Xenia Frittmann, Barbara Kopf, Roland Bieser und Martin Klenker in das Gremium gewählt.