Bei Notfalleinsätzen in der Aistaiger Dammstraße geht aber wertvolle Zeit verloren

Von Werner Wössner

Oberndorf-Aistaig. Nimmt man die Zahl der Zuhörer als Maßstab für das Interesse an der Kommunalpolitik, so darf diese erste Sitzung des Aistaiger Ortschaftsrates im Jahr 2015 positiv bewertet werden – alle Zuhörerplätze waren besetzt. Die Bürger – alle Aktive des Musikvereins – wollten mit ihrer Präsenz dem „Antrag auf finanzielle Unterstützung der vom Musikverein ins Leben gerufenen Bläserklasse“ Nachdruck verleihen.

Vorsitzender Jürgen Dannecker hatte in seinem Antrag auf finanzielle Unterstützung die Situation eingehend geschildert und auch die Kosten aufgelistet. Für die Laufzeit von zwei Jahren bleiben 9400 Euro ungedeckt. Dieser Betrag müsste der Verein neben seinen laufenden Ausgaben für die Kapelle zusätzlich übernehmen, was den Etat des Vereins überschreiten würde.

Grundsätzlich war sich das Gremium einig, diese Aktion zu unterstützen. Ortsvorsteher Jörg Schittenhelm fragte nach, ob alle Möglichkeiten über Sponsoren und Spendern ausgeschöpft seien. Ferner wies er noch auf den Fördertopf der Stadt hin. Der Ortschaftsrat wird in nichtöffentlicher Sitzung über die Bezuschussung aus dem Martha-Nemitz-Erbe entscheiden.

Die Gebäude Nummer 16 bis 20 in der Dammstraße im Ortsteil Aistaig sind verkehrsmäßig nur über die Hölderlinstraße von Oberndorf her zu erreichen. Deshalb kam von den Rettungsdiensten die Anregung, diese drei oberhalb der Dammstraße stehenden Gebäude der Hölderlinstraße zuzuordnen, um Missverständnisse bei der Anfahrt zu vermeiden und bei Notfalleinsätzen der Rettungsdienste unnötig Zeit zu verlieren. Für Ortschaftsrat Frank Rönz ist diese Anregung einleuchtend, komme es doch im Notfall auf jede Minute an. Die Anwohner wurden über diese Umbenennung von der Verwaltung informiert. Erstaunlicherweise wollen sie aber diese Umbenennung nicht, wie sie schriftlich mitteilten. Der Ortschaftsrat respektierte den Wunsch der Anlieger und wird diesen an die Stadtverwaltung weiterleiten.

Unter Bekanntgaben informierte der Ortsvorsteher, dass die im Rathaus frei werdenden Räume der Gerichtsvollzieherstelle nun von der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Aistaig, als Büro genutzt werden. Beim Bau der Versorgungsleitungen für Erdgas in der Suppengasse, im Grasigen Weg und in der westlichen Sommerhalde wurden gleichzeitig auch Glasfaserkabel verlegt. Diese Maßnahme wurde vom Land mit 11 490 Euro gefördert. Jörg Schittenhelm knüpft daran die Hoffnung, dass auch die Verlegung der Glasfaserkabel in der Mafellstraße und der Stuttgarter Straße sowie im Neubaugebiet "Im Felsblick" bezuschusst werden und die Gemeinde so Zug um Zug vom schnellen Internet profitiert.

Die Firma Mafell AG hat der Gemeinde Aistaig eine Spende über 600 Euro "für bedürftige Bürger" überwiesen, sagte Jörg Schittenhelm zum Schluss seiner Ausführungen und bedankte sich dafür.

Aus den Reihen des Ortschaftrates kamen zum Schluss weitere Fragen und Anregungen. So fragte zum Beispiel Frank Ade nach dem Stand der Verhandlungen zum Thema "Jahrhundert-Hochwasser", die Schneeräum- und Streupflicht wollte Frank Rönz auch auf die Kirche ausgedehnt wissen und schließlich wurde mehrfach das geplante anonyme Urnen-Gräberfeld auf dem Friedhof angesprochen. Gernot Pfau monierte, dass die Stadt zwar die Hecken an der Weidener Straße geschnitten, das Schnittgut aber nicht aufgeräumt habe.