Strahlende Gesichter gibt’s beim Integrationskurs Deutsch an der VHS. Foto: Reinauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Integrationskurs: Feierstunde in der Volkshochschule

Oberndorf (rei). 20 Teilnehmer des Integrations-Kurses hatten die Deutschprüfung absolviert, 15 davon bestanden. Ab Januar hatten sie an vier Tagen fünf Stunden in der Woche Deutsch gebüffelt. Insgesamt 600 Stunden Unterricht liegen hinter ihnen. Am Abschusstag hatten die Schüler noch die Prüfung "Leben in Deutschland" geschrieben, einen Gemeinschaftskundetest.

Im Foyer der Volkshochschule konnte man auf Schautafeln sehen, wie die Schüler die Sprache geübt hatten: mit Telefongesprächen, Einkaufen auf dem Wochenmarkt oder einer Modenschau.

Volkshochschulleiter Reiner Emmering begrüßte die Absolventen und freute sich, dass so viele bestanden hatten. "Einige der Teilnehmerinnen sind für mich wie Freundinnen geworden", sagte Integrationslehrerin Magdalena Greiner. "Es war eine sehr liebe Gruppe", sagte sie. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kamen dort zusammen. Die Teilnehmer stammten aus Russland, Mazedonien, Polen, Thailand, Rumänien, Kosovo, der Türkei, Bulgarien, Nigeria und der Dominikanischen Republik.

"Wir haben viel Spaß gehabt und hart gearbeitet"

Sie hätten viel gelernt und geübt. Auf einer Orientierungstour entdeckten sie Basel und besichtigten dort die Synagoge. Sie besuchten das Oberndorfer Rathaus, um die Arbeit von Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeitern kennenzulernen.

"Wir haben viel Spaß gehabt und hart gearbeitet", sagte Magdalena Greiner.

Wer nicht bestanden hat, kann den Kurs mit 300 Stunden wiederholen. "Mir ist wichtig, dass die Schüler mit einem Erfolgserlebnis auseinandergehen", sagte Greiner. Seit zehn Jahren unterrichtet sie nun diesen Kurs. Ehemalige Schülerinnen berichteten anschließend über ihre Erfahrungen und wie es für sie damals weiter ging.

"Frau Greiner gestaltet den Unterricht liebevoll. Sie gab mir Hoffnung, wenn ich sie brauchte. Sie ist sehr geduldig und warmherzig. Der Kurs hat mich motiviert weiter zu machen", sagte die ehemalige Schülerin Marina Bachmann. Sie kommt ursprünglich aus Argentinien und arbeitet nun als Spanischlehrerin.

Andere ehemalige Schülerinnen erzählten von ihrem Werdegang. Eine davon arbeitet nun als Sekretärin, eine andere hatte sich sogar als Ortschaftsrätin in Aistaig beworben. Eine Schülerin hatte die Ausbildung zur Bürokauffrau mit "sehr gut" bestanden.

Stolz und glücklich nahmen die Schüler ihre Zertifikate von Volkshochschulleiter Reiner Emmering und Kulturamtsleiter Hans-Joachim Ahner entgegen.

"Wir brauchen sie, um in der Gesellschaft mitzuwirken. Und dabei ist es wichtig, dass sie uns verstehen und wir sie verstehen", sagte Ahner. "Sie sind eine Bereicherung."

Wie geht es nun weiter für die Kursteilnehmer?

Sie haben die Möglichkeit noch einen Deutschkurs zu besuchen, um eine Stufe höher zu kommen, in das Level B2.

Viele von ihnen werden eine Ausbildung machen, oder sich ihren Beruf in Deutschland anerkennen lassen. Sie hätten viel voneinander gelernt und sich über die ihre unterschiedlichen Kulturen ausgetauscht, meinte eine Teilnehmerin begeistert.

Magdalena Greiner bekam Geschenke und Dankeschön von ihren Schülern. Anschließend gab es ein Büffet mit internationalen Köstlichkeiten.