Diese Treppen stellen für Susanne Burgstett ein unüberwindbares Hindernis dar. Foto: Danner

16 Stufen von der Welt entfernt: Susanne Burgstett ist querschnittsgelähmt und kann sich keinen Treppenlift leisten.

Oberndorf - 16 Stufen trennen Susanne Burgstett von der Außenwelt. Die 36-Jährige sitzt im Rollstuhl. Und einen Treppenlift kann sie sich nicht leisten.

Seit 13 Jahren lebt die Fränkin nun in Oberndorf – in einer Eigentumswohnung. Und die liegt im ersten Stock. Das Treppenhaus stellt mittlerweile ein unüberwindbares Hindernis für die junge Frau dar. Im vergangenen Jahr schaffte sie es gerade zweimal aus ihren vier Wänden hinaus in die Welt.

Die Kosten für den Treppenlift kann sich das Ehepaar nicht leisten

Susanne Burgstett wurde im Alter von 17 Jahren ein Tumor an der Halswirbelsäule entfernt. Der war zwar nicht bösartig, jedoch stark gewachsen und hatte die Nerven geschädigt.

Zunächst, so erzählt sie, konnte sie sich noch mit Gehhilfen bewegen. Einen Rollstuhl brauchte sie nur für längere Strecken. Als sie sich die Eigentumswohnung zulegte, war sie voller Hoffnung, eines Tages wieder ganz normal laufen zu können. Doch das Schicksal hatte einen anderen Plan für die Frau. Nach einer Hüftoperation war sie nun ganz auf den Rollstuhl angewiesen. Die Nerven sind mittlerweile so stark geschädigt, dass sie eine komplette Querschnittslähmung hat, berichtet sie.

Die ungünstig gelegene Unterkunft wieder zu verkaufen und in eine ebenerdige zu ziehen, ist für Burgstett keine Option. Denn die Eigentumswohnung ist noch nicht abbezahlt. Und große finanzielle Sprünge können die Burgstetts ohnehin nicht machen.

In den ersten Jahren hatte ihr Mann sie noch mit dem Rollstuhl langsam die Treppe hinunterbugsiert – Stufe für Stufe. Dann bekam er jedoch selbst Rückenprobleme. Also fing das Ehepaar an, zu sparen.

Ein Treppenlift koste sie 17.500 Euro. Denn, so hätten es ihr zwei Anbieter erklärt, er müsse für das Haus maßgeschneidert eingebaut werden, da der Flur keine Standardmaße habe. Von der Krankenkasse könne sie auf solch einen Betrag nicht hoffen. Die bezuschusse einzelne Umbaumaßnahmen lediglich mit je rund 1500 Euro.

Dann konnte Susanne Burgstetts Mann aufgrund einer Erkrankung anderthalb Jahre lang nicht arbeiten. "Die Ersparnisse sind jetzt völlig aufgebraucht." Zwar steht er inzwischen wieder in Lohn und Brot. Doch das Gehalt reiche gerade so zum Leben. Schon eine kaputte Waschmaschine bringe die Haushaltsplanung völlig durcheinander.

Die 36-Jährige ist gelernte technische Zeichnerin. Sie lebt inzwischen von einer kleinen EU-Rente und dem Verdienst ihres Mannes. Nun bewirbt sie sich um ein Praktikum in einer Behinderten-Werkstätte. Denn dann würde sie aus ihrer Wohnung abgeholt werden und käme mal wieder unter Leute.

Doch das selbstbestimmte Verlassen des Hauses ermöglicht das natürlich auch nicht. Gelegentlich versinke sie deshalb schon mal in Depressionen.

Selbstbestimmtes Leben der 36-Jährigen ist stark eingeschränkt

Ihr Arzt habe ihr deshalb geraten, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Er selbst möchte sich bei gemeinnützigen Organisationen für sie einsetzen. Womöglich bekommt sie das Geld für ihren Anschluss ans Leben auf diesem Wege zusammen.

Wer Kontakt zu Susanne Burgstett aufnehmen möchte, kann dies unter folgender Mailadresse tun: angel.of.darknesswill@web.de