Die Strecke ist teilweise mit Gras überwachsen und kaum mehr nachzuvollziehen. Auch bei den Sprüngen könnte man etwas tun, meint Alexander Jungkind. Foto: Cools

Stadt sieht keinen Handlungsbedarf. Anlage auf Lindenhof gleiche mehr einer holprigen Wiese.

Oberndorf - X-up, Turndown und Barspin sind für passionierte BMX-Fahrer beliebte Tricks, bei denen der Fahrradlenker im Sprung gedreht wird. Auf der BMX-Bahn auf dem Lindenhof, die mehr einer holprigen Wiese gleicht, ist das aber kaum mehr möglich, sagt Alexander Jungkind.

Steile Kurven, weit auslaufende Erdhügel, die zu Sprüngen einladen, und eine mäanderartige Strecke – BMX- und Dirtbike-Fahrer brauchen ein Gelände, in dem sie sich austoben können, denn oft bietet eine normale Wiese nicht die nötigen Steigungen, um komplizierte Sprünge durchzuführen.

BMX steht für "Bicycle Motocross" und ist etwa Ende der 1960er-Jahre als Sport entstanden. Dabei werden Tricks und Stunts, meist auf 20-Zoll-Fahrrädern, durchgeführt.

Oberndorf hat ein solches Gelände auf dem Lindenhof, Informationen der Stadt zufolge seit rund 20 Jahren. "Ich denke, die Strecke sollte ein Pumptrack sein. Mittlerweile ist aber alles zugewachsen. Das sieht man besonders bei den Anliegern", findet Alexander Jungkind und meint damit die äußeren, höher gelegenen Kurvenrände. Er ist passionierter Radfahrer und übt gern Tricks auf dem Zweirad ein. Das sei inzwischen aber kaum mehr möglich.

Sprung ist zu niedrig

"Die meisten Fahrer nutzen nur den ersten Abschnitt", erklärt er, dass das Gelände vernachlässigt wurde. Die Streckenführung ist mittlerweile kaum mehr nachvollziehbar und Gras überwuchert den erdigen Pfad. Zudem sei die Zufahrt zum Sprung nicht eben und der Absprung zu steil, sagt der Radsportler.

Seiner Meinung nach müsste einiges getan werden. "Den ersten Sprung kann man verbessern, indem man ihn vergrößert und den Absprung nicht so steil macht. Aufgrund seiner Größe ist man nur etwa 1,5 Sekunden in der Luft. Das reicht nur für kleine Tricks", weiß er.

Außerdem müsse man neue Erde auf die gesamte Strecke bringen, die Anlieger in Ordnung bringen und die Strecke mähen und pflegen, findet der Oberndorfer.

"Die Stadtgärtnerei mäht das Wiesengrundstück ein- bis zweimal jährlich mit dem Großgerät und arbeitet mit Klein- und Handgeräten nach. Das Gelände befindet sich für den bereitgestellten Zweck in einem vollkommen ausreichenden Zustand", entgegnet der Oberndorfer Bürgermeister Hermann Acker. Es sei nicht beabsichtigt, dass Grundstück in einen "sportplatzartigen" Zustand zu bringen. Auch die Mitglieder des Kernstadtbeirates sähen keinen weiteren Handlungsbedarf, teilte er zum Thema mit.

Künftig müssen sich die Oberndorfer Jugendlichen auf dem Zweirad also mit eher kleineren Sprüngen begnügen oder die nächste BMX-Bahn aufsuchen. Einen Bike-Park gebe es in Wolfach, weiß Jungkind. Doch ob die Oberndorfer Jugendlichen an einem Nachmittag so weit radeln, um ein paar Tricks zu machen, ist wohl mehr als fraglich.