Geld muss die Gemeinde Nusplingen in die Hand nehmen, um ihre Kläranlagen zu ertüchtigen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Nusplinger Gremium bewilligt Bau eines Pufferspeichers im Pumpwerk Heidenstadt / Nebeneffekt; Kostenersparnis

Von Martin Kistner

Nusplingen. Die Gemeinde Nusplingen baut im Zuge des Anschlusses der Harthöfe und des Schönfelds an die Nusplinger Kläranlage ein Pufferbecken in Heidenstadt. Das bedeutet zusätzliche Ausgaben von rund 70 000 Euro, die der Gemeinderat jetzt abgesegnet hat.

Das Pufferbecken war in der ursprünglichen Planung des Projekts nicht vorgesehen, ist aber unverzichtbar, wie Verwaltung und Fachmann – für Erhard Karle war kurzfristig der Kollege Rainer Mänder, vormals Albstädter Baubürgermeister, eingesprungen – unisono feststellten. Der Grund: Auf der Hochfläche des Heubergs ist es mit einer Wasserleitung, in der die Gravitation für den Leitungsfluss sorgt, nicht getan; vielmehr bedarf es einer Druckleitung und Pumpen, die zweimal am Tag in Aktion treten und die Leitung spülen. Diese ist etwa zwölf Kilometer lang; an trockenen Tagen bewältigt das Heidenstädter Pumpwerk die anfallende Abwassermenge problemlos, doch bei Starkregen sieht die Sache anders aus. Um zu verhindern, dass der Flüssigkeitssegen in den Überlauf wandert, ist das Pufferbecken erforderlich. Es kostet rund 20 000 Euro netto.

Überlastungenmüssenverhindert werden

Das ist aber nur ein Teil der Gesamtinvestition: Im Pumpwerk Heidenstadt fallen weitere 21 000 Euro an – soviel kosten die erforderlichen Tauchpumpen und neue technische Einrichtung – und in der Nusplinger Kläranlage selbst noch einmal 17 000 Euro für Pumpen und Technik. Denn schließlich müssen auch die "Ströme" vom Pumpwerk kanalisiert, synchronisiert und geregelt werden, um Überlastungen zu verhindern.

Die Nettokosten belaufen sich also auf insgesamt 58 000 Euro; brutto macht das 70 000.

Freilich hat die Umrüstung den Nebeneffekt, dass durch die Optimierung der Pumparbeit Stromkosten in Höhe von 6000 Euro pro Jahr eingespart werden – theoretisch wäre die Investition also nach zwölf Jahren amortisiert. So sieht es Bürgermeister Alfons Kühlwein allerdings nicht:

Die Betriebskostenreduzierung ist aus seiner Sicht tatsächlich nur der kontingente Nebeneffekt einer Investition, die – in vollem Umfang – durch die Umstände erzwungen wurde. Der Bürgermeister legt großen Wert auf diese Feststellung, denn er möchte Zuschüsse aus Stuttgart, und die gibt es nicht für bloße Unterhaltungsmaßnahmen.

Geld aus Schwenningen möchte er übrigens auch – das Schönfeld, das mitangeschlossen wird, gehört schließlich bereits zu Schwenningen und zum Landkreis Sigmaringen.