Fuß vom Gas: In allen Nebenstraßen in Nusplingen und Heidenstadt darf künftig nur noch mit 30 Stundenkilometern gefahren werden. Die Zone 30 am Wohngebiet Eichhalden existiert schon länger. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Verwaltung wünscht sich größere Sicherheit für die Anlieger / Tempo 50 nur noch in Durchfahrten

Keine Chance für den Bleifuß: Der Nusplinger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, alle Nebenstraßen im Kernort und in Heidenstadt künftig als 30er-Zonen auszuweisen.

Nusplingen. Dies hatte der Gemeinderat schon vor einiger Zeit angeregt. Künftig darf nur noch in den Ortsdurchfahrten mit 50 Stundenkilometern gefahren werden. Nusplingen hat sich laut Bürgermeister Jörg Alisch andere Kommunen im Zollernalbkreis zum Vorbild genommen. Landratsamt und Polizei haben der Verwaltung zufolge alle relevanten Straßen besichtigt. An etlichen Einmündungen, so die Verwaltung, befänden sich bereits 30er-Schilder, an anderen nicht.

Neue Hinweistafeln werden an den Einmündungen zur Bergstraße, Silcherstraße, Theodor-Groz-Straße, Bärastraße, Oberer und Unterer Kirchstraße, Freudenweiler-Straße und Kanalstraße angebracht. In Heidenstadt sind Römer- und Hirtenweg, Albstraße und "Am Bühl" an der Reihe. Bürgermeister Jörg Alisch hat vor allem die Verkehrssicherheit und mehr Ruhe für die Anwohner im Auge, das betonte er in der Sitzung nachdrücklich. In der kurzen Diskussion wurde jedoch ein Aspekt angesprochen: 30er-Zonen und neue Schilder – die, wie Kämmerer Hans Hager anmerkte, etwas Geld kosteten – nützten nur etwas, wenn die Autofahrer sich auch wirklich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hielten, einheimische wie auswärtige. Angesprochen wurde in diesem Zusammenhang zudem die Situation rund um Schule und Kindertagesstätte, wo Geschwindigkeitsüberschreitungen – vor allem zu Schul- und Kindergarten-Schlusszeiten – an der Tagesordnung seien.

Die Verwaltung will dies im Auge behalten und durch regelmäßige Messungen kontrollieren lassen. Eine weitere Option stellte für das Gremium die gemeindeeigene Geschwindigkeitsanzeige dar. Häufig, so betonten die Räte, stecke hinter zu hohem Tempo keinesfalls der Mut zum Risiko, sondern Eile und Gedankenlosigkeit der Autofahrer. Angesichts eines zu hohen Tempos auf dem "Smiley" bremse der größte Teil der Autofahrer zügig herunter.

An den Ortseinfahrten und -ausgängen, das beklagen die betroffenen Anlieger ebenfalls, sei bekanntermaßen die Lärmbelästigung immens, vor allem in den Sommermonaten. Bürgermeister Alisch betonte, die Verwaltung bleibe an diesem Thema ebenfalls dran. Er berichtete, es gebe grundsätzlich die Möglichkeit, ein Schallgutachten erstellen zu lassen.