Die Sanierung der Nusplinger Kläranlage geht ins Geld: 2015 hat die Gemeinde 114 000 Euro ins Schlammsilo investiert; 2016 kommt das Belebungs- und Nachklärbecken an die Reihe. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Nusplinger müssen wieder ans Ersparte / Kläranlagensanierung geht weiter

Von Katja Weiger

Betonsanierung der Kläranlage, neue Kindertagesstätte, gestiegene Kreisumlage – aller Voraussicht nach werden diese und andere Rechnungsposten die Nusplinger 2016 eine Stange Geld kosten.

Nusplingen. Traditionsgemäß ist in der Dezembersitzung des Gemeinderats der Haushalt eingebracht worden – und zwar, wie schon im Vorjahr, mit gemischten Gefühlen. Denn, so Bürgermeister Alfons Kühlwein in seiner Haushaltsrede, das vorweihnachtliche Geschenk, das die Verwaltung den Räten auf den Gabentisch lege, leuchte leider – neuerlich – in einem tiefroten Farbton: Auch in diesem Jahr werde man den Haushalt nicht im laufenden Betrieb ausgleichen können, sondern nur durch eine beträchtliche Zuführung vom Vermögens- zum Verwaltungshaushalt in Höhe von rund 81 300 Euro.

Der ungeliebte Griff ins Gemeinde-Sparschwein bleibt den Nusplingern auch nicht erspart: 2016 müssen sie ihrer allgemeinen Rücklage rund 217 400 Euro entnehmen – nach jetzigem Stand der Dinge. Insgesamt hat der Nusplinger Haushalt ein Gesamtvolumen von rund 4,7 Millionen Euro; der Löwenanteil davon – gut 4 Millionen Euro – entfällt auf den Verwaltungshaushalt.

Was den finanziellen Spielraum so klein macht? Dafür gibt es laut Verwaltungsspitze mehrere Gründe. Nusplingen muss – als ersten großen "Brocken" – ordentlich Geld in die Betonsanierung seiner Kläranlage stecken – genauer gesagt ins sogenannte Belebungs- und Nachklärbecken. 2015 hatte die Gemeinde bereits 114 000 Euro in die Sanierung des Schlammsilos investiert; 2016 kommt das zweite Becken an die Reihe – stattliche 230 000 Euro sind dafür veranschlagt. Ohne diese Maßnahme, bilanzierte Kühlwein wehmütig, hätte man spielend die laufenden Ausgaben mit den laufenden Einnahmen abdecken können.

Mehr Geld als ursprünglich geplant wird – wie schon 2015 – der Betrieb der örtlichen Kita kosten. Die Eltern, so der Rathauschef, nähmen gerne die speziellen Angebote, darunter Krippe, Mittagstisch und verlängerte Öffnungszeiten, in Anspruch. "Allerdings können wir nicht alle Aufwendungen durch entsprechende Entgelte abdecken." Ein großer Teil der Kosten werde vielmehr über allgemeine Steuermittel finanziert. Der deutlich vergrößerte Kita-Betrieb bedeute nicht zuletzt mehr personellen Aufwand für die Verwaltung: "Wir mussten unseren Stellenplan nachjustieren."

Zudem muss die Bäratalgemeinde 2016 einen Prozentpunkt mehr Umlage – rund 18 300 Euro – an den Zollernalbkreis bezahlen. Haupteinnahmequellen des Verwaltungshaushalts sind laut Kämmerer Hans Hager die Abwassergebühren – 295.000 Euro – , die Holzerlöse – 212 300 Euro – und die Gewerbesteuern, die sich auf 250 000 Euro belaufen.