Wasser, das vom Nusplinger Rose-Areal auf sein Grundstück fließen könnte, macht einem Anlieger Sorgen. Ein Sickergraben am Fuß der Böschung soll Abhilfe schaffen. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Rose-Areal: Archäologische Baubegleitung aufgrund der Nähe zum historischen Ortskern / Verstecke entfernt

Noch sind Feinheiten zu klären: Der Bebauungsplan für das neue Nusplinger Wohngebiet auf dem Areal der "Alten Rose" ist neuerlich Thema im Gemeinderat gewesen.

Nusplingen. Die Gemeinderäte befassten sich einerseits mit den Stellungnahmen aus der frühzeitigen Anhörung. Andererseits billigten sie Entwurf, Umweltbericht und artenschutzrechtliche Prüfung. Damit ist die Verwaltung offiziell beauftragt, den Planentwurf öffentlich zu machen.

Im Augenblick erinnert das komplett eingezäunte Areal neben dem "Sternen" noch wenig an das kleine Wohngebiet, das in der Talstraße entstehen soll. Geplant sind vier Gebäude mit je drei Wohneinheiten, allesamt zweigeschossig. Dazu kommen zwölf Garagen und fünf Stellplätze. Erschlossen wird das Gelände über eine Zufahrt mit Wendehammer.

Unternehmen plant auf dem Gelände Wohraum für seine Mitarbeiter

Das komplette Areal befindet sich im Besitz eines Unternehmers aus einer Nusplinger Nachbargemeinde. Dieser plant neuen Wohnraum für seine Mitarbeiter.

Klaus Grossmann, der zuständige Umweltplaner, präsentierte den Räten die Stellungnahmen aus den Anhörungen. Zum einen handelt es sich – wie bei einer Anmerkung von Seiten des Tübinger Regierungspräsidiums – um raumplanerische Aspekte, zum anderen aber auch um konkrete Anliegen, zum Beispiel aus der Nachbarschaft. Ein Anwohner sorgt sich beispielsweise, dass Wasser vom angrenzenden Rose-Areal und dessen Böschung auf sein Grundstück fließt. Dort schaffe jetzt, so Grossmann, ein Sickergraben am Geländefuß Abhilfe. Von Seiten der Denkmalpflege kam die Bitte nach einer archäologischen Baubegleitung. Vor rund 20 Jahren hatte es im Nusplinger Ortskern historische Funde gegeben, unter anderem Keramikreste und eine römische Münze. Das Rose-Areal, so die Begründung für die Untersu-chungen im Vorfeld der Maß-nahme, befinde sich nah am "historischen Ortskern".

Aus Sicht des Naturschutzes ist es hingegen ungünstig, dass das Gelände vor eingehender Fachuntersuchung bereits gerodet worden ist, nicht zuletzt wegen zweier potenziell dort lebender Vogelarten: Fitis und Grauschnäpper. Grossmann hatte das Gelände im Zuge seiner Arbeit mit künstlichen Verstecken versehen, um die nötigen ökologischen Voruntersuchungen zu leisten. Doch diese Verstecke seien entfernt worden, sagte er in der Sitzung: "Das war contraproduktiv."