Alt-Ritter Wirtin Genofefa Ritter – eine historische Aufnahme aus dem privaten Fotoalbum von Kurt Ritter Foto: Schwarzwälder-Bote

Andreas Zekorns Buch über Heidenstadt beim "Sommerfeschd"

Von Katja Weiger

Nusplingen. Eine besondere Premiere im Rahmen des Jahrgänger-Treffens: Die Nusplinger stellen heute Abend beim "Sommerfeschd" das neue Buch "Leben auf dem Hart – die Filiale Heidenstadt 1764 bis 2014" offiziell der Öffentlichkeit vor.

Der Zufall hat einst ordentlich mitgeholfen, etwas Besonderes ans Licht zu bringen. Daran erinnert sich Andreas Zekorn besonders gern. Der Kreisarchivar selbst hat das 48 Seiten starke, reich bebilderte Büchlein verfasst.

Als Zekorn die Gemeinde Nusplingen und vor allem deren Mitarbeiterin Angela Messner vor gut 16 Jahren dabei unterstützte, das bislang eher lose geführte Ortsarchiv zu systematisieren und zu ordnen, kam ein historischer Gründungsplan von Heidenstadt ans Tageslicht, zwischen vielen anderen Akten und Papieren vergraben.

Der Grundriss aus dem kallenbergischen Amtsprotokoll stammt, das stellte der Archivar fest, aus dem Jahr 1764 und zeigt einen sorgfältig gezeichneten Grundriss einer Siedlung: "Ich fand dieses Dokument sofort faszinierend", sagt Zekorn, "mir war klar, dass es ein besonderer Schatz ist."

Das Schätzchen ruhte aber noch ein paar Jahren im Dunkeln. Denn erst als Heidenstadt im vergangenen Jahr sein 250. Jubiläum feierte, fand der Archivar Gelegenheit, das Thema detaillierter aufzuarbeiten und die alte Idee mit Fakten zu füttern. Das Büchlein, das ab heute Abend druckfrisch erhältlich ist, basiert übrigens auf dem Festvortrag Zekorns aus dem November 2014.

Andreas Zekorn liefert einen anschaulichen Blick auf die Besiedelung des Nusplinger Bergs, auf die ersten "Filialisten", die harten Lebensbedingungen und die Bedeutung der Landwirtschaft. Er schreibt nicht nur spannend und lesenswert, sondern ist auch durch und durch ein akribischer Wissenschaftler, der seine Thesen mit einer Fülle an sorgfältig recherchierten Zitaten und einem großen Schatz an Quellen belegt. Über Monate hinweg hat der Kreisarchivar Gemeinderatsprotokolle, Fotos und Pläne zusammengetragen.

Bürgermeister Alfons Kühlwein freut sich, die Datenfülle der Nachwelt erhalten zu können: "Das ist gelebte Geschichte, die das Leben in unserem Ort bis heute prägt."