Vorsicht, was aus dem Hahn kommt: Es könnte kühles Nass aus der Oberen Bära sein. Foto: Eckel Foto: Schwarzwälder-Bote

Von Karina Eyrich

Von Karina Eyrich

Na wunderbar! Jetzt hat also die Gemeinde Nusplingen die wasserrechtliche Erlaubnis, innerhalb ihrer Gemarkungsgrenzen geklärtes Abwasser in die Obere Bära, an der sie liegt, einzuleiten. In einem Jahr wird sie über die Wasserwerte berichten müssen.

Warum das so ist? Schließlich liege Nusplingen – diese Erklärung hat Bürgermeister Alfons Kühlwein im Gemeinderat weitergegeben – im Einzugsbereich des Bodensees, aus dem ja ein Teil unseres Trinkwassers kommt. Dank Google Maps, dem Internetdienst, der uns wohl sogar die Entfernung von unserem Sofa bis zum Kühlschrank verraten kann, sind es exakt 44,3 Kilometer von der Gemeinde im Oberen Bäratal bis zur nördlichen Spitze des Schwäbischen Meers, die auf der Gemarkung Bodman-Friedrichshafen liegt. Kühlwein – für trockene Ironie bekannt – hat für derartige Spitzfindigkeiten übergeordneter Behörden nur einen Kommentar übrig: "Wasser fließt auch ins Schwarze Meer." Das Nusplinger sowieso via Bära und Donau. Damit springt Kühlwein freilich zu kurz. Denn das Schwarze Meer liegt nur schlappe 2035 Kilometer von Nusplingen entfernt. Immerhin leben wir in einer globalisierten Welt! Da darf auch ein Dorfschultes nicht ignorieren, dass der Erdumfang 40 074 Kilometer beträgt und Wasser sich seinen Weg in alle Meere, nicht nur das Schwarze, sucht. Wer also demnächst in Australien den Hahn aufdreht und Ungenießbares in seinem Trinkbecher vorfindet, der weiß: Die Nusplinger sind schuld!