Jörg Alisch, geboren 1972 im Sternzeichen Skorpion, will am 5. Juni zum Bürgermeister von Nusplingen gewählt werden und als Nachfolger von Alfons Kühlwein ins Rathaus einziehen. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahl: Kandidat Jörg Alisch hat mit Nusplingen seine Lieblingsgemeinde gefunden

Von Karina Eyrich

Nusplingen. Es ist, als habe Jörg Alisch auf Nusplingen gewartet: Der Menschenschlag, der Zusammenhalt, das intakte Vereinsleben, das "grundsolide" Wirtschaften, die wirtschaftliche Bandbreite und die Verbundenheit der Nusplinger zur Natur und ihrer Geschichte – das alles imponiert dem 43-Jährigen enorm, und deshalb will er dort Bürgermeister werden, nirgendwo anders. Am 5. Juni tritt Jörg Alisch als einer von drei Kandidaten an.

"Ich bin ein Kind des Zollernalbkreises", sagt der gebürtige Balinger, der mit einer Ebingerin verheiratet ist und zum Arbeiten nach Rottweil pendelt, wo er die Ordnungsverwaltung leitet. Ebenso wie von 2000 bis 2009 nach Rosenfeld als Leiter des Ordnungsamtes und stellvertretender Hauptamtsleiter sowie von 1998 bis 2000 nach Sigmaringen als persönlicher Referent des Oberbürgermeisters und Pressereferent. Würde er auch nach Nusplingen pendeln, oder umziehen? "Ausschließen will ich nichts, aber mich jetzt festzulegen, wäre unseriös", sagt Alisch. Schließlich gehen seine Kinder Lucas, 13, Amelie, elf, und der fünfjährige Benedikt noch zur Schule und in den Kindergarten, sind in Vereinen aktiv – und als Ministranten: Wie seine Frau Stephanie sind sie katholisch.

Außerdem arbeitet Alisch gerne in seinem „eigenen kleinen Wald“ und geht zur Jagd. Dass er mit diesem Profil gut mit der Bäratalgemeinde harmoniert, ist für Alisch der wichtigste Grund, dort zu kandidieren: "Ich wollte nicht irgendwo antreten, wo es nur darum geht, zu gewinnen – die Gemeinde muss zu mir passen."

Ein ähnlicher Grund hat ihn auch erst jetzt bewogen, Bürgermeister werden zu wollen, nicht schon nach dem Studium in Kehl, das er als Diplom-Verwaltungswirt abgeschlossen hat. "Ich bin jetzt der Meinung, dass ich das Amt ausfüllen kann, bringe jetzt den Blick von außen mit."

Mit demselben – und dem Gemeinderat ("ohne den geht gar nichts") – will Jörg Alisch auf der Arbeit Alfons Kühlweins aufbauen. Er ist sich bewusst, dass er in große Fußstapfen tritt: Ob Schule und Kindergarten, maßvoller Ausbau der Infrastruktur und Erschließung des innerörtlichen Potenzials, etwa auf dem Groz-Beckert-Areal, oder Förderung der Gewerbestruktur und des Vereinslebens: "Hier ist sehr vieles richtig gemacht worden", betont der 43-Jährige.

Dennoch: Kein Grund für ihn, die Hände in den Schoß zu legen. Das touristische Potenzial weiter erschließen, Wege finden, damit junge Familien in die Ortsmitte ziehen und Senioren zu Hause bleiben können, den Firmen Entwicklungsmöglichkeiten bieten, ohne den "Landschaftsfraß" voranzutreiben, und die innerörtliche Wirtschaft stärken steht ebenso auf seiner Agenda wie der Ausbau von Synergieeffekten innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft mit Meßstetten und Obernheim und dem Schulverbund.

Für manches Problem sieht Alisch vor allem kreative Lösungsmöglichkeiten: Die Motorradfahrer, die durch den Ort zwischen Lochen und Donautal rasen, seien nicht nur "über den Geldbeutel", sprich: über Tempokontrollen, "zu kriegen", sondern auch durch Aktionen zur Sensibilisierung, etwa gemeinsam mit dem Motorradsportclub.

Für das derzeit drängendste Problem im Ort, die Folgen des Hangrutsches, eine Lösung zu servieren, bevor er alle Fakten kennt, will Jörg Alisch sich nicht anmaßen: "Erst müssen alle Gutachten vorliegen", und als Kandidat habe er noch keine Akteneinsicht, betont er. Im Fall seiner Wahl jedoch sei es für ihn vordringlich, "mich akribisch in dieses Thema einzuarbeiten".

Viel Kontinuität, ein Schuss Kreativität und vor allem Seriosität – das ist die Mischung, mit der Jörg Alisch sein Amt anpacken will, sollte er am 5. Juni die Wahl gewinnen. "Ich habe feste Standpunkte und ein festes Wertekonzept", betont der dreifache Vater – Eigenschaften, die er auch an den Nusplingern ausgemacht hat.

Auch das ein Grund dafür, dass er in der Bäratalgemeinde Bürgermeister werden will. Nirgendwo anders.