Technisches Hilfswerk setzt beim Hangrutsch in Nusplingen moderne Techniken ein. Genaue Daten.
Nusplingen - Das Technische Hilfswerk (THW) Weingarten überwacht den Hangrutsch in Nusplingen. Seit Freitag sind die THW-Kräfte aus den Ortsverbänden Weingarten, Balingen und Albstadt zum engmaschigen Überwachen des Hangs und von fünf Gebäuden im Einsatz.
Mit einem hochempfindlichen Tachymeter vermisst das Team mit dem Einsatzstellensicherungssystem (ESS) im Dauereinsatz 17 Messpunkte, um ein exaktes Lagebild über die Bewegungen zu generieren und auszuwerten. Zudem war ein Baufachberater des Ortsverbandes Weingarten vor Ort, der die beschädigten Gebäude mit Rissmonitoren überwacht.
In einem Führungs- und Lageanhänger des THW Balingen wurde im Schichtbetrieb die Messdatenauswertung permanent vorgenommen.
Für das ESS-Team aus Weingarten war das der dritte Einsatz in Baden-Württemberg, um in kritischen Lagen entsprechende Messungen vorzunehmen. Zuvor waren der Hang an der Hartsteige und die Gebäude vom 8. bis 22. Dezember auf Kriechbewegungen hin untersucht worden, um nun bei einer erneuten Vergleichsmessung Rückschlüsse auf Bewegungen zu ziehen.
Fachberater messen Daten aus
Die Einsatzstelle wurde am Montag an das Vermessungsamt aus dem Zollernalbkreis übergeben.
Das ESS (Einsatzstellensicherungssystem) vermisst in einem optischen Messverfahren millimetergenau auf große Entfernungen und wertet die gemessenen Werte grafisch aus. Zu Einsätzen wie angeschlagenen oder einsturzgefährdeten Gebäuden, Trümmern sowie Hängen bei drohendem Erdrutsch wird das hochpräzise Gerät angefordert. An einem Einsatzort werden mehrere Systeme gleichzeitig betrieben.
Fachberater des THW werten die gemessenen Daten aus und beraten die Einsatzleitung bei den notwendigen Sicherungsmaßnahmen. Mit dem ESS besitzt das THW ein Schutzsystem mit Alleinstellungsmerkmal, das den Schutz von Einsatzkräften und Privatpersonen in Einsatzgebieten in besonderer Weise unterstützt.