Für das Landratsamt, das betonte die Behörde gestern in ihrer Mitteilung nachdrücklich, sind die Anwohner in Hartsteige und Kirchwiesenstraße am Zug. Die Behörde hofft auf ein Mediationsverfahren. Foto: Weiger

Baumaßnahmen verantwortlich für Rutschungen Hartsteige. Für Landratsamt sind jetzt Anwohner am Zug.

Nusplingen - Auf den ersten Blick keine neuen Erkenntnisse: Auslöser der Rutschungen an der Nusplinger Hartsteige sind auch dem Schlussbericht des beauftragten Ingenieurbüros zufolge "die verschiedenen Baumaßnahmen" am Hang selbst. Das hat die Pressestelle des Landratsamts gestern auf Anfrage mitgeteilt. Vertagt worden sind am Freitag jedoch die Entscheidungen darüber, ob es ein Mediationsverfahren gibt oder nicht, sowie die Frage, wer es leiten soll. Zwei Mediatoren hatten sich in der Sitzung vorgestellt.

Zumindest für Außenstehende gibt es – nach der Lektüre der gestrigen Pressemitteilung – keine neuen Erkenntnisse darüber, was die Hartsteige ins Rutschen gebracht hat. Natürliche Ursachen wie ein Erdbeben, das teilte Johannes Giere vom beauftragten Ingenieurbüro Vees & Partner den Anwohnern am Freitag mit, lägen den Rutschungen nicht zugrunde. Die Sanierungsmaßnahmen, die das Landratsamt gestern beschrieb, sind bereits bekannt. Stabilität in die Hartsteige soll bekanntlich eine 75 Meter lange Bohrpfahlwand bringen. Die bereits evakuierten Gebäude müssten zudem mit Erdankern gesichert werden, um sie wieder bewohnbar zu machen.

Für das Landratsamt, das ist in der Mitteilung deutlich zu lesen, sind jetzt die Anwohner am Zug. Mittels der angedachten Mediation, so schreibt Pressesprecherin Sabine Geiser, sollten die Beteiligen versuchen, "diese vielschichtige Problematik einvernehmlich ohne langwierige Rechtsstreitigkeiten zu lösen". Bis Ende September hätten die Anlieger die Gelegenheit, sich für oder gegen diese Idee auszusprechen und darüber hinaus den Mediator auszuwählen. Die Kosten für dieses Verfahren würde die Gemeinde Nusplingen tragen.

Die Verantwortlichen des Landratsamts, daran lässt die Pressemitteilung keinen Zweifel, hoffen auf das Zustandekommen der Mediation. Man sehe darin die Möglichkeit, "dass das gute Nachbarschaftsverhältnis erhalten bleibt". Außerdem eröffne das Verfahren den Betroffenen die Möglichkeit, sich nervenaufreibende, zweitaufwendige und kostenintensive Rechtsverfahren zu ersparen.