Der Biber ist auch rund um Nusplingen heimisch. Das freut nicht jeden. Foto: Pleul Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: "Materialansammlungen" in der Bära: Fachleuten sollen Auskunft geben

Natur pur im Nusplinger Gemeinderat: Das Gremium hat sich nicht nur mit den Vollzugszahlen des Forsts befasst, sondern auch mit der Biberpopulation an der Bära und den Dämmen der Nager.

Nusplingen. Die Tiere haben den idyllischen Bach schon vor etlichen Jahren als Domizil für sich entdeckt. Während Naturfreunden das Herz höher schlägt – schließlich sind die Tiere besonders streng geschützt –, reagieren betroffene Grundstücksbesitzer mitunter verhalten begeistert. Beispielsweise, weil die Dammbaukünstler mit ihren kunstvollen Bauten in der jüngsten Vergangenheit die Nusplinger "Galgenwiesen" großflächig unter Wasser gesetzt haben.

Jetzt ist Willi Schreiber aufgefallen, dass in der Bära – etwa längs des stark frequentierten Radwegs in Richtung Unterdigisheim – die Zahl der mutmaßlichen Biberdämme wächst. Allerdings, war in der seinem Bericht folgenden Diskussion zu hören, würden längst nicht nur Äste und Baumstämme "verarbeitet", sondern bisweilen auch Steine. Das Gremium rätselte nun, ob diese "Materialansammlungen" wirklich einzig und allein den beißlustigen Nagern mit den guten Zähnen zuzuschreiben sind. Zumal Schreiber, der häufig in Wald und Flur unterwegs ist, außerdem berichtete, ein Rohrzulauf am Bach sei bereits in Mitleidenschaft gezogen. Bürgermeister Jörg Alisch versprach, sich diesbezüglich mit den verantwortlichen Stellen im Landratsamt in Verbindung zu setzen und ebenso den Oberdigisheimer Angel- und Naturschutzverein um Rat zu fragen.

In der Sitzung ging es außerdem um den Nusplinger Gemeindewald – in diesem Herbst allerdings ohne den obligaten Waldbegang im Vorgang. Diesen hat das Gremium aufs Frühjahr verschoben; Klaus Richert, Leiter der Forstamtsaußenstelle Albstadt, und Franz Maier, der Nusplinger Revierförster, erläuterten vor allem die Planzahlen für 2017. Im laufenden Jahr, so erfuhr das Gremium, sei wohl mit einem höheren Überschuss zu rechnen als geplant; mit einem positiven Ergebnis rechnen die beiden auch für 2017. Kosten von 261 000 Euro stehen Erlösen von 271 000 Euro entgegen – unterm Strich bleiben also 10 000 Euro übrig. "Das ist aber sehr vorsichtig kalkuliert", betonte Richert. Es sei durchaus wahrscheinlich, dass sich die Nusplinger binnen Jahresfrist über ein besseres Ergebnis freuen könnten.

"Naturnahes Wirtschaften" in den Wäldern – das liegt den Verantwortlichen am Herzen. Auch das machten die Fachleute in der Sitzung deutlich. Der Forst setze nicht auf das großflächige Anlegen teurer, neuer Kulturen, sondern auf die Naturverjüngung. Zufrieden zeigte sich Richert mit der grundsätzlichen Entwicklung der Holzpreise. Das Gremium segnete sowohl den Forstwirtschaftsplan als auch den Nutzungs- und Kulturplan für 2017 ab.