Wie geht es am besten weiter? In Nusplingen erwägen Rathausverwaltung und Kirchengemeinde, die Elternbeiträge für die Kindertagesstätte Sankt Josef zu erhöhen. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindertagesstätte: Gemeinde Nusplingen sorgt sich um die künftige Finanzierbarkeit der Kinderbetreuung / Sitzung des Gremiums

Nusplingen. Ein gutes Angebot spricht sich erfahrungsgemäß herum: Die Nusplinger Kindertagesstätte (Kita) ist bestens ausgelastet. Dennoch tragen sich Verwaltung und Kirchengemeinde mit dem Gedanken, die Beiträge deutlich zu erhöhen – vor allem im Bereich der Kinder, die jünger als drei Jahre sind.

In der Sitzung des Nusplinger Gemeinderats bildete die Diskussion über den Kita-Bericht einen Schwerpunkt. Der Personalbedarf liegt künftig um 20 Prozentpunkte höher als bisher: bei 900 Prozent, was neun Vollstellen entspricht. "Wenn finanziell schlechtere Jahre kommen, ist die Betreuung in der jetzigen Form sicher nicht mehr bezahlbar", das steht für Kämmerer Hans Hager fest. Deshalb kündigte die Verwaltung an, sich gemeinsam mit der Kirchengemeinde Gedanken über eine deutliche Anhebung der Elternbeiträge zu machen. Ein Knackpunkt der Diskussion ist die Frage, wann ein Krippenkind in eine altersgemischte Gruppe wechseln darf. Die Empfehlungen der Dachverbände, so rechnet die Verwaltung, werden voraussichtlich im April oder im Mai vorliegen.

Die Nusplinger Kita beherbergt vier Gruppen; eine davon ist die Krippe. Generell stehen 85 Plätze zur Verfügung, 79 sind belegt.

Ein dickes Lob für die Arbeit des Erzieherinnen-Teams gab es von Gemeinderätin Angela Mauch: "Mich macht es stolz zu sehen, dass sich unser tolles Angebot in der ganzen Region herumgesprochen hat." Die rege Nachfrage auswärtiger Eltern nach Plätzen untermauere dies.

Kita-Leiterin Carmen Höfner, die dem Ratsgremium den Bericht vorstellte, plädierte jedoch, nicht nur Zahlen als Diskussionsgrundlage zu sehen: "Eine Kita arbeitet nicht mit Materialien, sondern mit kleinen Menschen. Und jeder davon ist anders."

Um die Aufnahme neuer Kinder planbarer zu gestalten, präsentierte sie den Räten ein Anmeldeverfahren, das künftig für den Krippen- und für den Kindergartenbereich gelten soll. Vorrangig sind demnach Nusplinger Kinder an der Reihe; zusätzlich regeln weitere Kriterien die Aufnahme, beispielsweise der Aspekt, ob das Kind bei einem alleinerziehenden Elternteil lebt, ob bereits Geschwisterkinder die Einrichtung besuchen und ob die Eltern berufstätig sind. Denn bezüglich der Anmeldeprozedur, daran ließ Höfner keinen Zweifel, gebe es mitunter alles: auf der einen Seite Eltern, die schon während der Schwangerschaft den Nachwuchs anmelden wollen, auf der anderen Seite jene, die sich damit etwas mehr Zeit lassen. "Ein Anmeldeverfahren ist für alle Beteiligten verlässlich und fair", betonte die Leiterin nachdrücklich.

Höfner berichtete außerdem über aktuelle Kita-Projekte: die Kooperation mit der Schule, die Wochenpässe der "Bären", so heißen in Sankt Josef die Vorschüler, und das erst vor kurzem abgeschlossene Dino-Projekt. Dessen Höhepunkt, so informierte sie das Gremium, sei ein Ausflug ins Naturkunde-Museum nach Stuttgart gewesen, stilecht mit Zugfahrt, Vesper und Rucksack. Die Kinder, so schwärmte die Kita-Chefin, hätten den außergewöhnlichen Tag genossen. Ihr Team habe außerdem von den Eltern viel positives Feedback erhalten: "Viele der Funde stammen schließlich aus Nusplingen."