Ein "hundertjähriges Hochwasser" soll die Bära bei Nusplingen künftig verkraften können. Archiv-Foto: Hager Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat stimmt der Renaturierung geschlossen zu / Arbeiten sollen zügig beginnen / Vorteile für Anlieger

Von Karina Eyrich

Nusplingen. Eine "extreme Kostensteigerung" muss die Gemeinde Nusplingen schlucken, wenn sie die Obere Bära renaturieren lassen will. Doch der Aufwand lohnt sich – allein schon wegen des besseren Hochwasserschutzes.

Für ein hundertjähriges Hochwasser wird die Obere Bära gerüstet sein, wenn sie erst renaturiert ist. Deshalb ist es dem Gemeinderat Nusplingen in seiner jüngsten Sitzung leicht gefallen, den Plänen zuzustimmen, die Klaus Grossmann vom Balinger Büro "Grossmann Umweltplanung" vorgestellt hat – obwohl das ganze Projekt teurer wird als ursprünglich erwartet. Allerdings hatte der stellvertretende Bürgermeister Lorenz Ritter, der die Sitzung leitete, auch eine gute Nachricht dabei: "Heute Nachmittag ist der Zuschussbescheid vom Regierungspräsidium Tübingen eingegangen", verkündete Ritter. "Wir erhalten 117 000 Euro, ohne die diese Maßnahme so nicht möglich wäre."

Was wird gemacht? "Wir wollen dem Gewässer mehr Platz geben und das Ganze naturnah gestalten", erläuterte Klaus Grossmann. Neben der Bära solle außerdem ein Weg angelegt werden, damit Einheimische und Gäste den Erlebnisraum besser genießen könnten.

Mit der Firma, die das günstigste von sieben Angeboten abgegeben hatte, habe sein Planungsbüro bisher gute Erfahrungen gemacht, sagte Grossmann, und so vergaben die Räte den Auftrag an die Firma Nacken aus Steißlingen, die dafür 161 168 Euro erhält.

Obwohl das Regierungspräsidium Tübingen dem Antrag auf eine höhere Fördersumme stattgegeben hat, muss auch die Gemeinde etwas tiefer in die Tasche greifen und 10 000 bis 15 000 Euro mehr als geplant auf den Tisch legen. Als einen der Gründe für die Kostensteigerung gegenüber seiner Kalkulation nannte Grossmann die Tatsache, dass die Arbeiter im Wasser tätig sein werden und die bietenden Firmen deshalb wohl Sicherheitszuschläge mit einkalkuliert hätten. Die Vorteile für die Anlieger, auch für die gewerblichen, rechtfertigten die Mehrausgaben jedoch, betonte Ritter.

Laut Klaus Grossmann sollen die Arbeiten zügig beginnen, und der Planer rechnet damit, "dass wir schon vor der Sommerpause dort große Veränderungen sehen werden".