Jetzt hat der Gemeinderat eine neue Hallenordnung erlassen. Damit wollen Verwaltung und Gemeinderat die örtlichen Vereine aber nicht schröpfen. Fotos: Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Nusplinger Gremium segnet die neue Turnhallen-Ordnung einstimmig ab / Nicht gegen Vereine

Eine aktualisierte Fassung – aber nicht zu Lasten der Vereine: Die Nusplinger Verwaltung will mit der neuen Hallen-Ordnung das Ehrenamt unter keinen Umständen schröpfen.

Von Katja Weiger

Nusplingen. Das neue Schriftwerk, das dem Gemeinderat im Entwurf vorlag, trägt einen langen Namen: "Benutzungs- und Entgeltordnung für die Mehrzweckhalle Nusplingen". Das Gremium segnete die Verwaltungsvorschläge einmütig ab und hat damit offiziell geregelt, wer zu welchen Konditionen künftig die Halle nutzen darf.

Die bisherige Ordnung, das hatte Kämmerer Hans Hager im Vorfeld herausgestellt, datiere aus dem Jahr 2003. Seither waren die Hallen-Modalitäten nie mehr geändert worden – und das, obwohl 2010 ein Eigenbetrieb gegründet worden war, dem die Festhalle zugeordnet ist. Gründe genug also, das mehrseitige Papier auf die Höhe der Zeit zu holen, befand Hager.

Allzu viele Änderungen sind laut Verwaltung in die Neufassung, die ab 2016 gilt, ohnehin nicht eingeflossen. Berücksichtigt worden ist in der aktualisierten Version der Sport- und Übungsbetrieb. Wenn auswärtige Vereine oder Organisationen die Halle mieten wollen, müssen sie künftig 300 Euro bezahlen – 100 Euro mehr als früher. "Unsere Vereine haben aus ihrem gemeinsamen Finanztopf viel in die Ausstattung der Halle investiert", betonte Hans Hager. Da sei es nur recht und billig, wenn auswärtige Mieter für diesen Service bezahlen müssten.

Eins lag Kämmerer wie Bürgermeister sehr am Herzen: Die aktualisierte Version der Hallenordnung soll ihrer Meinung nach nicht dazu dienen, die örtlichen Vereine zu schröpfen. Für sie, so betonte Alfons Kühlwein, ändere sich wenig. "Wir sind froh um jeden, der unser Ortsgeschehen mit Veranstaltungen bereichert", bekräftigte Kämmerer Hager. Es sei für die Vereine heutzutage ohnehin schwer genug, bei Festen und Feiern einen Gewinn zu erwirtschaften: "Bei uns zahlt niemand fünf Euro für eine Halbe Bier. Das mag schon in Stuttgart anders sein." Vereine, stimmte Bürgermeister Alfons Kühlwein zu, leisteten nicht zuletzt wertvolle Jugend- und Sozialarbeit: "Dafür sind wir sehr dankbar.

Es wäre ungerecht, sie für ihren Einsatz zu bestrafen." Gemeinderat Willi Schreiber, Vorsitzender des Fanfarenzugs, stimmte zu.

Neu aufgenommen worden ist in die aktualisierte Hallenordnung zum Beispiel ein Bestuhlungsservice durch die Gemeindemitarbeiter für Veranstaltungen: 32 Euro pro Person und Stunde muss man in Zukunft dafür berappen.

Der Einsatz von Hausmeister Andreas Riemer kostet pro Stunde künftig 32 Euro – örtliche Vereine haben dabei jedoch zwei Stunden frei. Wer Bestuhlung, Beschallung und Bühnenaufbau selbst regeln möchte, darf sich gern bei der Verwaltung melden: "Wir bieten für unsere örtlichen Vereine gern Treffen an, wenn sie sich mit der Technik in unserer Halle besser vertraut machen möchten."