Vor der Metzgerei Mengis (links) sollen Bäume und Stellflächen entstehen, rechts ein öffentlicher Parkplatz. Ersteres würde den Betrieb dort freilich mehr stören, statt ihm zu helfen, sagen die Inhaber. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung der Hohenbergstraße ruft Anlieger auf Plan / Gebäude brauchen Hausanschlüsse

Von Karina Eyrich

Nusplingen. Es kommen Ausgaben zu auf die Anlieger der Hohenbergstraße – nicht für die Straßen-, aber für die Tiefbauarbeiten: Alle Hausanschlüsse müssen erneuert werden. Im Gemeinderat hat Hubert Wesner die Pläne vorgestellt.

Ab der Grundstücksgrenze bis in ihre Häuser hinein müssen die Anlieger der Hohenbergstraße ihre Wasser- und Abwasseranschlüsse erneuern lassen. Diese Nachricht konnten Bürgermeister Hubert Kühlwein und Planer Hubert Wesner den betroffenen Hausbesitzern in der jüngsten Gemeinderatssitzung nicht ersparen: Für Wasser- und Abwasserleitung dürften 3000 bis 3500 Euro pro Haus, für reine Wasserleitungen 1000 bis 1500 Euro anfallen, schätzt Wesner, der die Pläne für Tief- und Straßenbauarbeiten unterhalb des so genannten Groz-Areals vorstellte. Hinzu kommt, dass zehn von 24 betroffenen Grundstücken keinen Kontrollschacht haben, den der Gesetzgeber künftig verlange. Kühlwein lieferte die Erklärung: "Es nutzt nichts, wenn wir die Kanäle befahren" – auf der Suche nach undichten Stellen – "und im Bereich der Hausanschlüsse versickert das Wasser."

Dass die Leitungen erneuerungsbedürftig sind, macht das Jahr deutlich, in dem sie verlegt wurden: 1956. Um das Oberflächenwasser an dem Hang nicht in die Kläranlage zu leiten, wo es für Probleme sorgt, sollen keine Mischwasserkanäle für Abwasser mehr verlegt werden, so Wesner. Auch das Wasser von den Hofflächen soll künftig vom Abwasser der Häuser getrennt werden. "Ziel ist, dass wir die Kläranlage dauerhaft entlasten." Insgesamt 1,2 Kilometer an neuen Leitungen müssen laut Wesner verlegt werden. 340 000 Euro kostet der Kanal, 130 000 die Wasserleitung die Gemeinde. Die Kosten für den Straßenbau belaufen sich auf 410 000 Euro. Und das ist die gute Nachricht für die Anwohner: Daran müssen sie sich nicht beteiligen. Probleme bereitet dem Planer, dass es unterschiedliche Straßen- und Gehwegbreiten gibt. Für Wesner hat es deshalb Priorität, durchgehend einen Gehweg von 1,30 Meter Breite zu bauen. Auf der Bergseite soll es ein 30 Zentimeter breiter Sicherheitsstreifen sein. Die künftige Fahrbahnbreite bezifferte er auf knapp fünf Meter.

Für Diskussionen mit Anwohnern sorgte in der Bürgerfragestunde am Ende der Sitzung die Tatsache, dass die Gemeinde gegenüber der Metzgerei Mengis einen öffentlichen Parkplatz mit sieben Stellplätzen anlegen und vor der Metzgerei durch Bäume, Grün und Parkplätze dafür sorgen will, dort die Straße aufzuwerten, um den Handwerksbetrieb zu unterstützen – zumal die Gemeinde ein Stück Grünfläche nachweisen muss, um an Zuschüsse für die Maßnahme zu kommen. Die Familie Mengis wies jedoch darauf hin, dass Bäume vor ihrer Metzgerei und der Hofeinfahrt, wo sie geplant sind, die Situation vor allem dann enorm erschweren würden, wenn Lieferfahrzeuge auf den Hof fahren müssten.

Wie die Sache zu lösen wäre, dazu wollte Kühlwein sich noch nicht äußern, sagte aber, "ich rege an, darüber nachzudenken". Fest steht jedoch bereits, dass Ende Juli die Tief- und Straßenbauarbeiten vergeben werden sollen und im Herbst der Bau beginnen soll, wenn das Wetter es zulässt.