Auf den Spuren der Kelten: Bei ihrem Ausflug auf die Hundersinger Heuneburg reisten die Ferienspiele-Kinder in die Vergangenheit. Fast wie richtige Forscher. Auch die Betreuerinnen – hier Christina Moser und Susanne Moser – hatten an den Ausgrabungen ihren Spaß. Ordnung ist das halbe Forscherleben. Die Utensilien müssen sorgfältig aufbewahrt werden: Forscherbüchlein, Besen, Pinsel und Schaufel. Es ist vollbracht: Der Schlüssel ist in der kreisrunden Fundstelle freigelegt. Janis zeigt stolz seinen gefilzten Schlüsselanhänger Fotos: Peter Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienspiele: Kinder auf der Heuneburg

Reisen sind eine spannende Sache – und solche in die Vergangenheit erst recht. Die Obernheimer und Nusplinger Ferienspiele-Kinder haben das bei ihrem Besuch in der Hundersinger Heuneburg festgestellt.

Obernheim/Nusplingen. Mit diesem Ausflug bog die erlebnisreiche Woche in die Zielgerade ein – sehr zum Bedauern der über 100 Kinder aus beiden Gemeinden. Wie richtige Archäologen wagten sich die Mädchen und Buben an eine – zugegebenermaßen fast echte – Ausgrabung. Und das bei wunderbarer Spätsommerwärme. Sie entdeckten, welche Spuren ein Angriff auf eine so genannte Wehrmauer hinterlassen kann und fanden Überbleibsel eines Hauses. Selbst die Reste eines keltischen Grabes waren rekonstruiert – das war schon etwas gruselig.

Schnell war den Ferienspielekindern klar, dass ein Keltenforscher längst nicht nur Muskeln braucht, sondern auch Köpfchen. Und einen guten Fotoapparat, um die Ergebnisse schlüssig und ausführlich zu dokumentieren.

Moderne Keltenforscher nutzen sogar GPS

Besonders aufregend: Um den Ort der eigenen Grabungsarbeit möglichst mühelos wiederzufinden, nutzen moderne Keltenforscher zwischenzeitlich längst nicht mehr nur Karten, sondern auch Satellitentechnik und GPS. Weil die Grabungsflächen mitunter riesig und ausladend sind, werden sie in kleine Teilstücke, so genannte "Quadranten", geschnitten. Ihre Funde – und derer gab es reichlich – hielten die Kinder im Forscherbüchlein fest. Freilich wurde längst nicht nur gegraben. Die Kinder lernten, wie man früher ganz ohne Streichhölzer Feuer anzündete oder kunstvollen Schmuck fertigte. Außerdem erfuhren sie, wie die alten Techniken des Bogenschießens und des Nassfilzens funktionierten. Nass ging es auch im Barfußpfad zu. Die Mitarbeiter des Ranger-Mobils aus dem Naturschutzzentrum Obere Donau erzählten den Kindern allerhand zu Tieren rund um heimische Gewässer. Ein Höhepunkt dabei: der faszinierende Blick durchs Mikroskop. "Wir freuen uns, wenn unsere Ausflüge kindgerecht Wissen vermitteln", erzählt Ferienspiele-Leiter Peter Reiser. Doch weil Toben und Rennen genauso wichtig ist, beschloss den Ausflug am Donnerstag ein Besuch auf dem Spielplatz am Sigmaringer Bootshaus. Ein leckeres Eis miteingeschlossen.