Der Gemeinderat auf Wassertour – und das nicht wegen des strömenden Regens am Dienstagabend. Das Gremium besichtigte unter anderem die Ultrafiltrationsanlage im Diensteinweg, ein Herzstück der Nusplinger Wasserversorgung. Wassermeister Andreas Wolters (Mitte) führte das Gremium. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wasserversorgung: Nusplingen muss Geld in neue Membranen investieren / Alisch: Nur 100 Prozent möglich

Ultrafiltrationsanlage – dieses Mammutwort war in der jüngsten Nusplinger Gemeinderatsvorlage gleich mehrfach zu lesen. Der Grund: Die Gemeinde muss für ihre Wasserversorgung demnächst Geld in die Hand nehmen.

Nusplingen. Zu einer Tour durch die diversen Anlagen der Nusplinger Wasserversorgung sind die Gemeinderäte am Dienstag – passenderweise bei dichtem Regen – vor ihrer Sitzung aufgebrochen. Erste Station: die Ultrafiltrationsanlage im Dietsteinweg. Dort plant die Bäratalgemeinde bekanntlich, Membranen an der Aufbereitungsanlage auszuwechseln.

In der Sitzung Ende Januar hatte Wassermeister Andreas Wolters dem Gremium die Investitionsliste der kommenden Jahre vorgestellt. Diese Maßnahme rangiert auf der Dringlichkeitsliste ganz oben. Wolters nahm an der Sitzung trotz eines Arbeitsunfalls teil.

Vor gut vier Wochen hatte die Verwaltung die halbjährliche Wartung durch die Fachfirma vornehmen lassen. Dabei, so war am Dienstag beim Ortstermin zu hören, sei festgestellt worden, dass zwei weitere Membranen ohne Funktion seien. Ein Betrieb der Anlage entspreche nach diesem Defekt der Trinkwasserverordnung nicht mehr.

Die Verwaltung schlug also vor, die alten Exemplare komplett auszutauschen, um weiterhin sichere Funktion gewährleisten zu können. Der Austausch, daran ließ Wolters keine Zweifel, sei daher alternativlos. Bürgermeister Jörg Alisch nickte: "Bei der Wasserversorgung gibt es nur 100 Prozent." Die Arbeiten übernimmt eine Tuttlinger Fachfirma. Sie beziffert den reinen Materialwert der neuen Membranen auf gut 19 000 Euro. Demontage, Montage, Entsorgung und Fahrzeit berechnen die Verantwortlichen nach Stundenprotokoll. Die Räte stimmten dieser Maßnahme einstimmig zu.

Der Austausch, so ließ Wolters sie wissen, sei eine komplexe Sache, nicht jedes System mit der Nusplinger Anlage kompatibel. Eine Stippvisite in den Hochbehälter an der Roßsteige brachte positive Nachrichten. Sie zeigte, dass das Bauwerk trotz seines respektablen Alters – es wurde 1952 gebaut – in einem ordentlichen Zustand ist.