Timo Werner ärgert sich über die vergebenen Chancen. Foto: dpa

Da wäre mehr drin gewesen: Der VfB Stuttgart hat trotz einem klaren Plus an Spielanteilen nur ein 0:0 gegen Hertha BSC eingefahren. Zu wenig im Kampf gegen den Abstieg.

Stuttgart - Wieder nichts: Im Kampf um den Ligaverbleib hat der VfB Stuttgart erneut keinen Sieg einfahren. Gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Hertha BSC kamen die Roten nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Schlimmer noch: Der VfB bleibt damit auch zum achten Mal in Folge sieglos.

Spielzusammenfassung

Im Vergleich zum 1:1 am vergangenen Samstag schickt VfB-Coach Huub Stevens seine Mannschaft auf zwei Positionen verändert aufs Feld. Anstelle von Gotoku Sakai und Martin Harnik (Rot-Sperre) dürfen Adam Hlousek und Filip Kostic von Beginn an ran.

Während Stuttgart in der ersten Halbzeit das tonangebende Team ist, zieht sich die Hertha komplett in die eigene Hälfte zurück. Der VfB kann das Spiel dadurch geduldig aufbauen und kommt so nach sechs Minuten zur ersten Torannäherung: Filip Kostic zieht von rechts nach innen, schießt aber aus über 20 Metern zu unplatziert – kein Problem für Berlins Keeper Thomas Kraft (6.).

Wenige Minuten später hat Timo Werner eine weitaus bessere Chance: Der 19-Jährige wird von Christian Gentner auf halblinks vor der Strafraumgrenze in Szene gesetzt, allerdings verzieht der Flügelstürmer. Die Kugel rollt knapp am kurzen Pfosten vorbei (14.).

Kurz darauf die nächste Möglichkeit: Kostic flankt vom linken Flügel in den Sechzehner, wo Daniel Schwaab am höchsten steigt. Der Kopfball landet jedoch in den Armen von Kraft (18.).

Nach 25 Minuten ist Sven Ulreich dann erstmals gefordert. Nach einem Stuttgarter Eckball kontern die Berliner. 17 Meter vor dem VfB-Gehäuse kommt der Ball zu Valentin Stocker, der nicht lange fackelt und abzieht, doch Ulreich ist schnell unten und faustet die Kugel sicher zur Seite weg (25.).

Die Mannen mit dem roten Brustring versuchen in der Folge den Druck auf die Hertha zu erhöhen, allerdings können sie in den letzten Minuten der ersten Halbzeit keine gefährliche Angriffe mehr entwickeln.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte, die von beiden Seiten zunehmend kampfbetonter geführt wird, bleiben die Stuttgarter die aktivere Mannschaft. Die Hertha steht hingegen weiterhin kompakt und stellt die Räume gut zu, sodass der VfB die meiste Gefahr fast ausschließlich bei Standards ausstrahlt.

Nach 65 Minuten wäre es dann beinahe soweit gewesen: Kostic bringt von links eine Flanke in den Strafraum, wo Anthony Brooks ein Luftloch schlägt und somit Daniel Ginczek an den Ball kommt, doch der Stürmer befördert das Spielgerät aus wenigen Metern über die Querlatte (65.) – Großchance vergeben.

Von den Gästen kommt offensiv immer noch wenig. Stattdessen versucht vor allem VfB-Neuzugang Serey Dié immer wieder das Spiel nach vorne anzutreiben. Doch der Ballbesitz der Stuttgarter (am Ende knapp 70 Prozent) macht sich nicht bezahlt. Gegen die massierten Defensive der Hertha finden die Roten kaum Lösungen.

In den Schlussminuten fahren die Berliner dann noch einmal einen Konter, der das Spielgeschehen beinahe auf den Kopf stellt: Salomon Kalou taucht alleine vor Ulreich auf, schiebt die Kugel jedoch am rechten Pfosten vorbei (81.) – die letzte nennenswerte Offensivaktion im Spiel. So bleibt es am Ende bei einer torlosen Nullnummer, mit der die Mannen aus der Hauptstadt wohl zufriedener als der VfB sein kann.

Stimmen zum Spiel:

Christian Gentner (VfB Stuttgart): Natürlich sind wir heute enttäuscht. Aber wir sind noch nicht abgestiegen und werden weiter kämpfen.

Robin Dutt (VfB Stuttgart, Sportdirektor): „Hertha hat von Beginn an nur auf einen Punkt gespielt. Uns ist es leider nicht gelungen, das zu bestrafen. Ich bin sehr enttäuscht, dass wir für unsere engagierte Leistung nicht belohnt wurden.

Pal Dardai (Hertha BSC Berlin, Trainer): “Ich bin zufrieden mit dem Unentschieden. Stuttgart hatte mehr Ballbesitz, aber kaum eine Chance. Unsere Taktik ist aufgegangen.“