Saskia Esken ist Mitglied im Bundestagsausschuss Digitale Agenda. Foto: SPD

Zitterpartie hat Ende. Saskia Esken nach AfD-Ergebnis "unter Schock". Arbeit im Parlament wird "spannend". Mit Video

Kreis Freudenstadt/Calw - Aufatmen bei der SPD im Wahlkreis Freudenstadt/Calw: Saskia Esken  hat ihr  Bundestagswahl-Mandat behalten. Aber die Nachwehen des Wahlergebnisses über das Ergebnis der AfD sind bei ihr noch spürbar.

Für Esken (56)  war es eine richtige Zitterpartie: Gegen 0.30 Uhr hatte sich angedeutet,  dass sie ihr Mandat gehalten hat, gegen Montagmorgen schien es dann nach dem vorläufigen Endergebnis  gesichert: 16  SPD-Kandidaten von der Landesliste in Baden-Württemberg sind  im neuen Bundestag dabei, Esken  steht auf Rang 15.

Nach "durchwachter Nacht" stand die Abgeordnete  aufgrund des Rechtsrucks im Land "insgesamt noch unter Schock".  Es sei "gruselig", was auf das Land im Allgemeinen und die Politik im Besonderen zukomme.  Damit meint sie,  dass sich die öffentliche Aufmerksamkeit  mehr um die AfD drehe  als  um die Politik  für das Land. Als Beispiel nannte sie  den Austritt von  Frauke Petry  aus der AfD-Fraktion am Montagmorgen. "Dabei liegen wichtige Aufgaben  vor uns", so  Esken.

Dass sie  dem neuen Bundestag angehören darf, macht  Esken »froh und dankbar«.  Auf die SPD-Fraktion komme eine andere Rolle zu, weil sie deutlich kleiner sei als bislang und  Opposition, nicht mehr Regierungspartei.  Die Arbeit im Parlament werde »spannend«. Einerseits, was die Koalitionsbildung betrifft, andererseits, was die AfD macht. "Wir können sie nicht ignorieren, aber auch nicht den Fokus ständig nur auf sie legen." Ihre  Erkenntnisse aus dem Verlusten auch auf Wahlkreisebene: "Wir müssen wieder besser ins Gespräch kommen mit den Leuten."   Viele Bürger  hätten offenbar das Gefühl, nicht wahrgenommen zu sein, und  die einzige Lösung in der AfD gesehen. "Die Botschaft der Wähler ist für mich klar:  Wir sind da, kümmert euch um uns", so Esken.  Welche Aufgabe ihr in der neuen Fraktion  zukommt, weiß sie noch nicht. "Ich warte mal ab", sagt sie.