Zwei Drittel der Unternehmen in der Region wollen ihr Personal halten, 15 Prozent planen weitere Einstellungen. Foto: dpa

Stimmung in der Wirtschaft liegt dennoch unter Vorjahresniveau. Jede vierte Firma investiert.

Nordschwarzwald - In der Wirtschaft der Region Nordschwarzwald herrscht nach wie vor eine positive Grundstimmung, auch wenn sie sich zu Beginn des Jahres leicht eingetrübt hat.

Bei der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald zu Jahresbeginn geben 36 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage an, während es bei der letzten Befragung im Herbst 2012 noch 47 Prozent und vor einem Jahr (Jahresbeginn 2012) noch 58 Prozent waren. Rund 340 regionale Unternehmen wurden befragt.

Eine Mehrheit von 57 Prozent berichtet aktuell noch von befriedigenden, lediglich sieben Prozent von schlecht laufende Geschäften. »Unsere Unternehmen sind derzeit mit gedrosseltem Tempo unterwegs, da sie mehreren ›Schlaglöchern‹ ausweichen müssen«, sagt Burkhard Thost, Präsident der IHK Nordschwarzwald. So müssten sie nicht nur die Wirtschaftsflaute in einigen europäischen Krisenländern, sondern auch die Kostensteigerungen aufgrund der schnellen Energiewende meistern.

Die regionale Wirtschaft bewegt sich nach wie vor auf hohem Niveau, wie die Kapazitätsauslastung von 80 Prozent zeigt. Auch die Auftragsbücher sind ähnlich gut gefüllt wie noch im Herbst vergangenen Jahres. 19 Prozent berichten von höheren Bestellungen, bei der Hälfte der befragten Unternehmen hat sich die Auftragslage nicht verändert. Nur leicht verschlechtert hat sich die Ertragssituation im Vergleich zum Herbst. Mit 58 Prozent gibt eine Mehrheit aber befriedigende Erträge an.

Besser als im Herbst fallen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate aus. 21 Prozent der Firmen aus der Region rechnen wieder mit besseren Geschäften, 59 Prozent zumindest mit einer Stabilisierung. Befragt nach den größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten stehen die hohen Energie- und Rohstoffpreise an erster Stelle. »Die politischen Entscheidungsträger dürfen bei aller Notwendigkeit einer sauberen Energieversorgung die Aspekte der Bezahlbarkeit und der Versorgungssicherheit nicht außer Acht lassen«, betont Thost.

Hohe Energiepreise belasten nicht nur die Erträge, sondern auch die Einkommen der privaten Haushalte. Nicht verwunderlich ist es daher, dass die Unternehmen den Inlandsabsatz in der nahen Zukunft ebenfalls als Risiko betrachten.

Obwohl die regionalen Unternehmen bei ihren Investitions- und Personalplanungen etwas zurückhaltender geworden sind, beabsichtigt angesichts der nach wie vor guten Finanzierungsbedingungen noch rund ein Viertel der Unternehmen, im Inland in den kommenden zwölf Monaten mehr zu investieren.

Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich trotz des wirtschaftlich schwieriger gewordenen Umfelds robust. Zwei Drittel der Firmen wollen zukünftig ihren gegenwärtigen Personalbestand halten, weitere 15 Prozent sehen sogar eine Ausweitung ihrer Beschäftigtenzahl vor.