So soll das Besucher- und Informationszentrum am Ruhestein aussehen. Foto: Nationalpark

Ex-Minister Stächele kritisiert Kostenplanung für Besucherzentrum. Neubau könnte teurer als 20,5 Millionen Euro werden.

Baiersbronn - Gut ein Jahr nach Gründung des Nationalparks Nordschwarzwald gibt es neuen Ärger um das grün-rote Prestigeprojekt. Grund ist das geplante Besucher- und Informationszentrum am Ruhestein. Der ehemalige Finanzminister und CDU-Landtagsabgeordnete Willi Stächele kritisiert eine "völlig unklare Kostenplanung".

Stächele hatte mit anderen Abgeordneten der CDU-Landtagsfraktion das Finanz- und Wirtschaftsministerium von Nils Schmid (SPD) zur Aufklärung über die aktuelle Kostenplanung aufgefordert. Nun liegt die Antwort vor. Darin räumt das Ministerium ein, dass "eine Angabe zu den Betriebskosten derzeit nicht darstellbar" sei. Für Stächele ist das ein Unding. "So kann man an ein solches Großprojekt doch nicht herangehen", sagte er am Dienstag.

Grün-Rot hatte vor einigen Monaten das Architektenmodell für das Besucher- und Info-Zentrum veröffentlicht; der Neubau soll zusammen mit dem Bau eines Verwaltungsgebäudes rund 20,5 Millionen Euro kosten. Gerüchte, die Baukosten würden deutlich teurer, hat die Landesregierung in der Antwort zurückgewiesen. Stächele mag das aber nicht glauben, zumal der Steg mit Aussichtsturm, der neben dem Besucherzentrum geplant ist, zwar in der Kostenplanung enthalten ist, aber als gewagtes Projekt gilt.