Auch im Winter ist der Nationalpark Schwarzwald einen Besuch wert. Foto: Kolb

Hunderte Veranstaltungen für alle Altersklassen locken in den Schwarzwald. Erste Rangerstation kommt.

Nordschwarzwald- Mit rund 335 Veranstaltungen lockt der Nationalpark im dritten Jahr seines Bestehens wieder in den Schwarzwald – die druckfrischen Jahresprogramme gibt es ab sofort im Nationalparkzentrum, in den Touristinformationen in der Region oder auf der Website des Parks.

Wer mag, kann mit den Vögeln aufstehen oder sich unterm Sternenzelt schlafen legen. Etwa bei einem zweitägigen Wildnisabenteuer für die ganze Familie.

"Wir haben wieder ein unheimlich breites Programm zusammengestellt – von speziellen Führungen zu Pflanzen und Tieren über eine Eiszeitwanderung zum Huzenbacher See bis zu Angeboten für Kinder und barrierefreien Veranstaltungen im Tonbachtal. Da ist für jeden etwas dabei", so Charly Ebel, Leiter der Fachbereichs Besucherinformation.

Für alle, die nach einer körperlich anstrengenden Wanderung die Seele baumeln lassen wollen, dürften die Programmpunkte aus dem Bereich "Gesundheit und Erholung" interessant sein. Der, teilt die Pressestelle mit, sei aufgrund der starken Nachfrage weiter ausgebaut worden. Die Angebotspalette reicht vom Waldbaden bis zu Achtsamkeitsnachmittagen.

Dass der noch junge Nationalpark bereits ein beliebtes Ausflugsziel ist, zeigt die Statistik des vergangenen Jahres: "Zusätzlich zu den 329 Veranstaltungen aus dem Jahresprogramm 2015 gab es noch 853 gebuchte Führungen – damit kommen wir auf fast 400 Veranstaltungen mehr als noch im Jahr zuvor", bilanziert Ebel. Rund 25 000 Gäste nahmen an den Veranstaltungen teil, davon mehr als 7000 Kinder. Im Nationalparkzentrum am Ruhestein schauten laut Parkverwaltung mehr als 24 000 Naturfreunde vorbei. Etwa, um die Dauerausstellung oder eine der Kabinettsausstellungen zu besuchen.

Die Entwicklung gibt der Mitte des vergangenen Jahres veröffentlichten Pilotstudie zur Akzeptanz des Naturschutzgroßprojekts recht: Demnach planten rund 60 Prozent der Baden-Württemberger einen Besuch im Nationalpark.

"In diesem Jahr werden wir daran anknüpfen und weiter erforschen, wie sich die Akzeptanz entwickelt", so Britta Böhr, Leiterin des Fachbereichs Nationalparkplanung, regionale Entwicklung und Tourismus.

Es gibt spannende Einblicke in Forschungsprojekte

Zudem können sich die Besucher auf spannende Einblicke in verschiedene Forschungsprojekte freuen. "Wir starten mit diesem Jahresprogramm eine ganz neue Reihe: Forschung im Fokus. Sechs Mal im Jahr werden wir dort ganz aktuelle Projekte aus dem Bereich der sozialwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Forschung vorstellen", so Böhr.

Ein Thema steht bereits fest: "Wir werden zeigen, wie wir im Nationalpark ein umfassendes Biodiversitäts-Monitoring aufbauen, mit dem wir die Vegetation, die Waldstruktur und die Fauna langfristig beobachten können", erklärt Marc Förschler, Leiter der Abteilung Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz.

Förschlers Team behält auch das Klima im Auge: "Derzeit bauen wir ein komplexes Messnetz aus 16 einzelnen Wetterstationen auf, mit denen wir die Entwicklung des Klimas im Nordschwarzwald genau überwachen und erforschen können."

Ein weiteres wichtiges Projekt wird die Fortsetzung des Grindenbands im Nationalpark sein. Im vergangenen Herbst war damit begonnen worden, diese besonderen Hochweiden behutsam zu erweitern.

Auch Charly Ebel hat mit seinem Team neben Ausstellungen, Wildnisbildung und Führungen noch weitere Themen auf dem Jahresplan. Unter anderem die erste Rangerstation, die im Tonbachtal entstehen soll. Man plane eine Blockhütte im Bereich der früheren Löchlehütte, die den Gästen als Anlaufstelle dienen solle, so Ebel. "Hier lässt sich auch gut erleben, wie sich die Kernzonen des Nationalparks entwickeln, wie das Tal ab hier deutlich wilder wird." Mit den Bauarbeiten soll baldmöglichst begonnen werden, bestenfalls direkt nach der Schneeschmelze.

Parallel soll das ebenfalls im Tonbachtal gelegene Rotwildgehege modernisiert werden. "Es entsteht eine neue Gehegehütte, der Zaun wird stellenweise verlegt – das Gehege wird so für die Gäste und natürlich für die Tiere deutlich attraktiver", verspricht Ebel.

Bereits im Bau ist die Plattform für den neuen Adlerhorst, der in diesem Jahr in der Nähe des alten Standorts errichtet werden soll. "Die Zimmerei hat bereits mit ersten Arbeiten in der Halle begonnen – im Frühjahr kann der Bau dann draußen fortgesetzt werden", so Ebel.

Weitere Informationen:

unter www.schwarzwald-nationalpark.de, bei der Pressestelle, Telefon 07449/ 929 98 16, oder per E-Mail an Pressestelle@nlp.bwl.de